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Dezember 2010

4. Dezember 2010 – Sonne, Kälte und Knackiges
14. Dezember 2010 – Experimente im Schnee
26. Dezember 2010 – IC 2417 statt IC 1817 bei Eis und Schnee
27. Dezember 2010 – Esel im Schnee







Dienstag, 14. Dezember 2010 – Experimente im Schnee

Einfahrt Blankenese

Im Zeitalter der digitalen Fotografie machen Experimente ungleich mehr Spaß – man sieht sofort die Ergebnisse und kann Fehler in jeder Hinsicht direkt nachsteuern. Vorbei die Zeiten, wo man Tage warten musste – um dann doch letztlich festzustellen, dass sich bei der Fotosession ein grober Fehler eingeschlichen hat. Der Bahnhof Blankenese bietet sich mit seinen Formsignalen und der Bahnhofslage für derlei Experimente geradezu an.
Ab Beginn der Dämmerungsphase kann der Fotograf mit Unschärfe experimentieren. Blende 32 und 0,6 sec Belichtung ergeben bei ISO 100 dieses Bild zweier einfahrender 474 in den Bahnhof. Die Unschärfe der fahrenden Züge lenkt den Betrachter völlig anders als bei der gewohnten Perspektive durch das Bild.
Einfahrt Blankenese

Zur blauen Stunde setzen sich die Belichtungswerte völlig anders zusammen: ISO 200, Blende 10 und 4 sec Belichtung lassen diese Lichtspiele eines ausfahrenden Zuges entstehen. Derlei Fotos habe ich in diesem Bahnhof zuletzt vor 18 Jahren gemacht, mit den damals noch eingesetzten 471/871. Das dabei entstandene Dia habe ich mir als Poster abziehen lassen, mit dem Ergebnis eines in prägnanten Bereichen fett zerkratzten Dias. Diese Gefahr besteht bei digitalen Dateien nicht mehr...
Bf Blankenese

Während Farbpositivfilme – die klassischen Diafilme – meist auf 5500K eingestellt sind und je nach Filmmarke bei Kunstlicht grässliche Farbstiche produzieren (ich erinnere mich an leidvolle Erfahrungen, dass der Fuji Sensia100 mit Leuchtstofflampenlicht nicht umgehen konnte, während der AGFA CT100 keine Grünstichprobleme hatte), hat der digitale Fotograf die Farbtemperatur frei in der Hand – er muss sie bloß treffen.
Ein weiterer Pluspunkt der Digitalfotografie und der folgenden Bildbearbeitung sind die fast unbegrenzten Möglichkeiten. Hier konkret die Möglichkeit, mehrere Bildschichten eines Bildes anzulegen und diese zu einem DRI zu verbinden, um die Kontraste im Bild deutlich zu verbessern. Hier ist es der Sonnenuntergang, welcher hell das Bild dominiert, gleichzeitig steht die S-Bahn im Schatten. Das Ersetzen der zu hellen Bildbereiche durch einen passend belichteten Bildbereich führt zu einem harmonischeren Bild, wo die Gegensätze hell und dunkel nicht mehr ernsthaft kollidieren und auch dem menschlichen Sehvermögen eher entsprechen.
Auch im digitalen Zeitalter ist der Fotograf
nicht frei von Problemen der Hardware. Eigentlich sollten in Blankenese Aufnahmereihen vom gleichen Motiv entstehen, welche später am PC zu einem DRI zusammengefügt werden. Ein DRI aus dem gleichen Bild eignet sich nur bedingt, da Überbelichtungen letztlich auch aus dem RAW nur sehr bedingt entfernt werden können – wo für den Sensor zu viel Licht einwirkt, kann auch die Software nichts mehr auslesen. Entsprechend bieten sich Belichtungsreihen mit Fernauslöser an. Dumm nur, wenn das Gerät bei diesen Temperaturen den Dienst quittiert (Die Folge ist eine sofortige Ausmusterung des Fernauslösers) und identische Fotos mit verschiedenen Belichtungen nicht mehr drin sind. So musste ersatzweise ein leicht unterbelichtetes Bild – welches daheim in verschiedenen Helligkeitsstufen entwickelt wird – herhalten. Anstehen tut eine Wiederholung nach Eintreffen der Ersatzhardware Fernauslöser.
Fotos in Google: Maps Earth © 2010 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben