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3. April – DT3 nach Lübeck zum Schrott
6. April – Endzeitstimmung an der Seenplatte
7. April – Hafen im Wandel
9. April – Mobilität im Wandel
15. April – Vier neue DT3 für Hamburg
18. April – Auf der RIG-Infrastruktur
21. & 22. April – Zu Ostern durch die Probstei
28. April – Zurück in die 1980er
29. April – Spuren der Bundesbahn im Spessart
30. April – Am Main unterwegs

Sonntag, 7. April 2019 – Hafen im Wandel

DT1 516

Die Häfen sind so ziemlich allerorten im Wandel. Früher durch schwere Arbeit geprägt, hat die Containerwirtschaft die Verladearbeit grundlegend verlagert und heute bekommen die klassischen Hafenbereiche oft Eventcharakter.
In den modernen Häfen wird nur noch umgesetzt, kein Stückgut mehr verladen. In Hamburg kommt hinzu, dass der seit 1888 stolze 124 Jahre betriebene Freihafen der Hansestadt zum 1. Januar 2013 aufgelöst wurde. Bis 2012 lag das Gelände der heutigen Hst Elbbrücken noch im Zollausland und ein U-Bahnanschluss wäre undenkbar gewesen – auch wenn vor über 100 Jahren noch eine Freihafen-U-Bahn projektiert war.
Eigentlich hätten hier heute die T-Wagen der HOCHBAHN einfahren sollen, doch wurden sie am Morgen schadhaft und durch den DT1 ersetzt. Die T-Wagen hätten den Kontrast erheblich verstärkt – dennoch sind DT1 und DT5 in der Hst Elbbrücken schon Kontrastprogramm genug.

DT1 516

Der DT1 516 war sogleich durch die Mitglieder des Vereins Verkehramateure und Museumsbahn Hamburg e.V. (VVM) belagertes Fotomotiv. Links ein DT5 dem jüngst die Dachbeklebung entfernt wurde, eine aktuelle Anpassung aller Züge. Gut zu sehen, wie sich die Färbung der Beblechung im Laufe der bisherigen Einsatzjahre bereits verändert hat. Im Hintergrund die Freihafenelbbrücke mit der Bauvorleistung für die Freihafen-U-Bahn im Obergeschoss.

DT1 516

Ausfahrt. Der DT1 516 verlässt die Hst Elbbrücken – im Hintergrund der DT5 349, noch mit der bisherigen Dachbeklebung.

DT5

In der DDR war es üblich, dass die öffentlichen Verkehrsmittel vor den Nutzern da waren und zunächst die Bauschaffenden zu den Baustellen brachten – im „Westen“ war dieses Prinzip unüblich und der SPNV erschloss die Stadtteile erst, wenn sie nach klassischer Ansicht schnellbahnwürdig waren. In Hamburg waren vor rund 100 Jahren die staatlichen Bahnen Walddörferbahn und Langenhornerbahn Ausnahmen, sie wurden von der Stadt Hamburg errichtet und der damals privaten Hamburger Hochbahn zum Betrieb auf staatliche Rechnung überlassen.
2012 wurde der 1. Bauabschnitt der U4 zur HafenCity Universität dem Betrieb übergeben, damals war die HafenCity jenseits des Überseequartiers noch Brache und die Endhaltestelle HafenCity Universität wurde über Monate nur an Wochenenden und Feiertagen mit Fahrgästen angefahren.
Ähnlich ist es 2019 mit der Hst Elbbrücken. Aktuell ist hier praktisch nichts, was einen Schnellbahnanschluss rechtfertigt. Hinter der Versmannstraße kommt die U4 an das Tageslicht, um in die Hst Elbbrücken einzufahren. Aktuell profitieren als Stammnutzer nur Asylbewerber in der nahen Unterkunft vom Schnellbahnanschluss, die DB hat ihre Station nicht wie zunächst geplant im Dezember 2018 eröffnen können. In einigen Jahren wird man die Szenerie nicht wiedererkennen, wie man heute auch das Gebiet rund um die Hafencity Universität nicht wiedererkennt. DT5 321 fährt in die Hst Elbbrücken ein.

Hafencity Riverbus

Seit 2016 dreht der HafenCity-Riverbus auf Straße und Wasser seine Runden durch die HafenCity. Hier passiert er die frühere Versmannstraße, die in diesem Bereich jetzt Freihafenelbbrücke heißt.

W50

Danach folgte ein Wechsel in den Hafen, einen Containerzug verpasste der Fotograf an der Kattwykbrücke knapp – danach war Warten auf einen möglichen Zug angesagt. Eine Ausfahrt von Fahrzeugen aus der früheren DDR kam über die Kattwykbrücke gefahren und sorgte für Kurzweiligkeit.

386 003

Passend in Fotorichtung kam leider nur die 386 003 der METRANS als Lokfahrt gefahren, was aber an der Verbindung zwischen Hohe Schaar und der Alten Süderelbe tagsüber nicht ungewöhnlich ist.

Spitzke 214 026

Mehr Betrieb versprachen die Süderelbbrücken, wobei der Wind den Aufbau von Höhe nicht ratsam schienen ließ. Die V100-SP-026 der Spitzke Logistik GmbH (SLG), hinter der sich die frühere V100 2152 (Henschel 30838/64) der Deutschen Bundesbahn verbirgt, passiert mit einem Bauzug die Süderelbbrücken, deren zu Beginn der 1970er gebauten Überbauten sich als verschlissen erwiesen haben und baldmöglichst für einen Neubau vorgesehen sind.

120 144

Die BR 120 ist bei der DB kurz vor der Ausmusterung – die Loks von DB Fernverkehr sind in der Planung noch dieses Jahr zur Abstellung vorgesehen, doch wird trotz aller Neuzugänge der Fahrzeugpark von DB Fernverkehr noch immer am Limit betrieben. Der aktuelle Abnahmestopp für die ICE4 aufgrund fehlerhafter Schweißnähte bei einigen von Bombardier aus Polen zugelieferter Wagenkästen wird die Situation ganz sicher nicht einfacher machen.
Die verbliebenen Loks der BR 120.1 sind entsprechend noch unverzichtbar und gehören in Hamburg noch immer mehr oder minder zum Alltag, auch wenn sie nach Hamburg keine planmäßigen Leistungen mehr haben. 120 144 bespannt den Messe-IC2171 nach Hannover und passiert die Personengleise der Süderelbbrücke, welche derzeit in einer Notmaßnahme soweit saniert wird, dass sie noch einige Zeit möglichst ohne Einschränkungen befahrbar bleibt.


152 106

Mit Schüttgutwagen passiert 152 106 die Hafengleise der Süderelbbrücken, links unten am Neuländer Hauptdeich ein im letzten Jahr eingerichteter Beach-Club, welcher auch Motorbootfahren anbietet – der bisher recht übersichtliche Wendehammer ist nun mit einigem Gerümpel zugestellt, was Fotos gewiss nicht einfacher macht. Allerdings ist dessen Website aktuell vom Provider gesperrt worden, so dass sich das hier vielleicht schon bald wieder erledigt haben könnte.

155 048

Aus dem Lüneburger Raum kam freundlicherweise eine Sichtungsmeldung einer nordwärts fahrenden InteGro-155 mit einem Kesselwagenzug. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass das Ziel Hohe Schaar heißt – entsprechend wurde erneut umgezogen und an den Reiherstiegschleusen Position bezogen. Dank Erdheringen war das Stativ windsicher aufgebaut und entspannt konnte am Motiv auf Zeit auf den Zug gewartet werden. Ab Herbst ist der Neubau der Schleusenanlage und der Straßenbrücken vorgesehen, als Bauzeit sind drei Jahre vorgesehen. Die bei der PRESS eingestellte 155 048 der IntEgro Verkehr GmbH (ehemals 155 213 der DB) erreicht den Endbahnhof.

Fotos in Google Earth © 2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben