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Juli 2010

3. Juli 2010 – Temperaturen, heiß und doch kalt
4. Juli 2010 – Warten auf IC 1817 an der Binnenalster
10. Juli 2010 – Farbe ist nicht gleich Farbe
17. Juli 2010 – Abenteuerreise zu den Krokodilen
27. Juli 2010 – Die alte Preußin T18 78 468 zu Besuch






Sonnabend, 3. Juli 2010 – Temperaturen, heiß und doch kalt

474 am Rübenkamp

Mit der neuen Cam verbunden war der Wiedereinstieg in die Grundlagen der möglichst authentischen Farbwiedergabe. Man ist ja geneigt, möglichst perfektionstisch ans Werk zu gehen – man sieht immer wieder in den einschlägigen Medien Fotos, die zeigen, dass es in der digitalen Fotowiedergabe eine unheimliche Streuung gibt. Früher konnte man es auf die Cam, den Film, das Labor schieben. Heute im Zeitalter der digitalen Fotografie ist das nicht mehr so einfach, der Fotograf hat praktisch alle Schritte selbst in der Hand. Farbmanagement ist für viele Fotografen noch ein Fremdwort. Leider fördert das auch eine Firma aus dem amerikanischen Redmond, welche bis heute in weiten Bereichen ihrer Software kein Farbmanagement unterstützt.
Farbmanagment ist die Fähigkeit, die Schwächen der Ausgabemedien durch Profilierung auszugleichen. Zeigt z.B. ein Medium Rot schwächer an, wird das Rot bei der Ausgabe zielorientiert stärker angesteuert, dieser Unterschied wird durch eine Kalibrierung gemessen und in einer Profilierung in Relation zu den Normwerten gebracht. Ohne Farbmanagement würde das Rot unter Umständen unnatürlich flau erschienen. Das gilt natürlich auch in Gegenrichtung, der Übersteuerung. Nachdem ich alle Zwischenschritte am PC abgearbeitet hatte – wozu auch ein kalibrierter Monitor gehört – fehlte noch die Kalibration der Kamera. Die nötigen Werkzeuge liegen seit langem im Schrank, führten bei der ersten Anwendung 2008 leider noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis – gerade im Canon-typischen Problem der Rotwiedergabe, so dass ich das erstmal zu den Akten legte.
Heute nun wollte ich das Wetter nutzen und eine neue objektorientierte Kamerakalibrierung durchführen. Mitten im Hochsommer zur Hochlichtzeit, ganz bewusst zu einer höchst ungünstigen Zeit für Fotos. Nach einem Foto der Farbkarte folgte das Foto am Rübenkamp und die Rückkehr nach Hause zur Ausarbeitung. Das Ergebnis ist deutlich, aber andererseits auch frustrierend. Denn hier habe ich den Workflow des durchgehenden Farbmanagements und Kalibrierung aller Geräte mustergültig durchgezogen. Der unter Laborbedingungen durchgeführte Weißabgleich ergab 5200K Farbtemperatur (wie landläufig auch bei einem voreingestellten Weißabgleich für Sonne vorgegeben würde). Die Cam selbst meinte ziemlich kalte 4500K, wirklich überzeugend sind 4700K mit dem wenigsten Nachregelbedarf. Also letztlich ist
der Mensch immer noch gefragt, man versucht sein bestes. Ich hoffe, die bisherigen Ergebnisse des Fototagebuches gefallen, auch wenn der goldene Weg noch längst nicht gefunden ist.
Fotos in Google: Maps Earth © 2010 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben