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11. Januar – Szenerien im Wandel
14. Januar – DSH: BR 472/473 „Sensors4Rail“
30. Januar – Schnee und Sonne in Hamburg
31. Januar – Durchs und unters winterliche Hamburg







Donnerstag, 14. Januar 2021 – DSH: BR 472/473 „Sensors4Rail“

472 061

Im Juli 2018 wurde zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg, der Siemens AG und der Deutschen Bahn AG eine Kooperationsvereinbarung zur „Digitalen S-Bahn Hamburg“ abgeschlossen, welche bis Oktober 2021 auf der Strecke Hamburg Hbf – Bergedorf – Aumühle realisiert werden soll. Neben der Ausrüstung der Strecke und vier Fahrzeugen der BR 474/874 mit ETCS-Level 2 und mit dem Standard Automatic Train Operation (ATO) umfasst das Projekt auch sensorbasierten Zugverkehr („Sensors4Rail“).
Zu diesem Zweck wurde der Triebzug 261 zwischen September und November 2020 im DB-Werk Neumünster mit Sensortechnik ausgerüstet. Seit einigen Tagen verkehrt der Zug im Zuge der Erprobung zwischen Berliner Tor und Aumühle, hier fährt der 472 061 in den Bf Aumühle ein.

472 061

Deutlich zu erkennen die veränderte Fahrzeugausrüstung: Auf dem Dach (hier nicht im Bild) GNSS-Empfänger (Siemens), anstelle der Zugzielanzeiger LiDAR-Sensoren (Ibeo Automotive) und unterhalb des Führerstandsfensters Kameras und Radarsensoren (Bosch). Siemens ist für die Systemtests und Lokalisierung der Zugfrontposition mittels einer Odometrie-Einheit unter Einbindung von GNSS-Satellitenortung zuständig.
Die Umfeldwahrnehmung erfolgt mit Technik der Firma Bosch für Radar sowie Long-Range bzw. Mid-Range-Infrarottechnik sowie -Stereokamera. Diese wird ergänzt durch Real-Solid-State-LiDAR-Sensoren „ibeoNEXT“ der Firma Ibeo Automotive. Der ibeoNEXT-Sensor basiert auf Photonen-Lasermesstechnik, welche ohne bewegliche Teile auskommt. Dabei wird zusätzlich – wie bei einer Kamera – ein schwarz-weiß-Bild erstellt.
In der Pressemeldung der DB heißt es dazu: „Die innovative Sensorik überwacht automatisch das Umfeld vor und neben dem Zug und hilft so, mögliche Störungen zu vermeiden. Daneben erlaubt sie durch den Abgleich mit einer digitalen Karte eine präzise Ortung des Fahrzeugs in Echtzeit und ermöglicht so kürzere Abstände zwischen den Zügen. Das schafft mehr Platz auf der Strecke, ohne zusätzliche Aufrüstung und Erneuerung der Infrastruktur.“
Inwiefern diese bisher von jeder klassischen Zugsicherungstechnik unabhängige Technologie in bestehende Systeme signaltechnisch sicher eingebunden werden kann, wird ein interessanter Aspekt werden – beide Teilprojekte der Digitalen Schiene Hamburg (DSH), ETCS/ATO und „Sensors4Rail“, werden in verschiedenen Fahrzeugen erprobt.   


490 520

Nebenbei fiel noch ein Foto des 490 520 ab, welcher am 6. März 2020 im Werk Ohlsdorf – nur noch auf dem Betonboden rollend – eine Wand durchbrach und es damit bis in die Tagespresse schaffte. Der Zug hatte nach umfassender Instandsetzung heute seinen ersten Einsatz und fährt hier mit noch glänzender Frontmaske in den Hp Reinbek ein.

472 561

472 561 ist am Hp Reinbek auf dem Weg in Richtung Altona. Im Zuge des ITS-Weltkongresses im Oktober wird der Zug seinen großen Auftritt haben – ETCS-Technik hat der 261 nicht bekommen, mit ihm wird ausschließlich das DSH-Teilprojekt „Sensors4Rail“ realisiert.
Erste sichtbare Schritte der Realisierung der DSH waren im August 2020 die Zulassungsfahrten der ETCS-Streckenausrüstung zwischen Berliner Tor und Aumühle mit dem Siemens-TRAINGUARD. Ausführliche Pressemitteilungen der Firmen Ibeo Automotive Systems GmbH und Deutsche Bahn AG zu „Sensors4Rail“ finden sich hier (ibeo) und hier (DB).

Fotos in Google Earth © 2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben