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4. Juni – Hamburger Klassikermotive
11. Juni – Stahl in Wehmingen und Holz in der Heide
16. Juni – Rote Pekingente in Kiel unterwegs
18. Juni – Oberhafen am Morgen und Kieler Woche
23. Juni – Retro unter der Kieler Woche
26. Juni – Den 628 unter die Haube geschaut





Sonnabend, 11. Juni 2022 – Stahl in Wehmingen und Holz in der Heide

Tw 6166 und 801

An diesem Wochenende fand im Hannoverschen Straßenbahnmuseum (HSM) die Modellstraßenbahnausstellung „Kleine Bahn Ganz Groß“ statt, welche einmal jährlich an verschiedenen Standorten, in der Regel bei Straßenbahnbetrieben bzw. -museen, stattfindet. Dieses Jahr richtete das HSM und der Förderverein Straßenbahn Hannover e.V. (FSH) die Ausstellung aus, so dass das Ziel heute Wehmingen lautete – der letzte Besuch ist rund eineinhalb Jahre her, im Museum hat sich seitdem doch einiges getan.
Der Kurvenschmierwagen 801 wurde 1928 bei der HAWA als
Gütertriebwagen gebaut und bei der ÜSTRA zuletzt als Kurvenschmierwagen genutzt. Dieser Aufgabe geht der Wagen 801 auch im Museum nach, er fährt morgens und bei Bedarf die Gleisanlage ab. Der Stadtbahnwagen 6166 aus dem Jahr 1981 repräsentiert die Neuzeit im Museum, in Hannover werden einige dieser Triebwagen noch im Linienverkehr eingesetzt.

Tw 6166 und Tw 269

Der 1958 von Credé auf zwei zweiachsigen Fahrgestellen gebaute Schwebegelenkwagen 269 aus Kassel wurde 2012 aus Amsterdam übernommen. Hier hatte der Triebwagen die ursprüngliche Farbgebung erhalten, welche der Triebwagen in Kassel zu Zeiten des Schaffnerbetriebs hatte. Im HSM ist das Fahrzeug aktuell Ausstellungsfahrzeug, konnte im Rahmen einer Fotoveranstaltung im Herbst 2016 einmal im Betrieb erlebt werden.

Tw 227

Der Triebwagen 227 war zwischen Herbst 2016 und Frühjahr 2017 im HSM anlässlich des Jubiläums „125 Jahre ÜSTRA“ in einer konzertierten Aktion aufgearbeitet worden, er kommt seit 2019 zusammen mit dem passend aufgearbeiteten KSW-Beiwagen 1072 im Museumsverkehr zum Einsatz.

Tw 2420

Seit heute neu im Einsatz steht der Münchner M4.65-Triebwagen 2420, welcher am 17. März 2020 aus Lenting ins Museum kam, nachdem er zuvor rund 20 Jahre in privatem Besitz untergestellt war. Durch die stets geschützte Abstellung war der Arbeitsaufwand zur Inbetriebnahme überschaubar. Hier kreuzt der Verband aus M4.65 2420 und m4.65 3408 an der Hst Hohenfels Mitte den Hannoverschen Verband 227/1072.

Tw 2420

Der 2420 ergänzt den M5.65-Triebwagen 2667, welcher eine technische Überarbeitung benötigt und seit 2018 nicht mehr im Einsatz ist – zuletzt hatte der Autor den 2667 zum Saisonabschluss 2017 im Einsatz erlebt.

Tw 6016

Seit 2016 ist der Berliner KT4D 6016 im HSM, er erhielt 2020 eine Aufarbeitung mit Neulackierung.

Tw 6166 und Tw 2420

Straßenbahnen aus Hannover, München und Wien treffen wie selbstverständlich aufeinander. Der 6166 kommt allerdings nicht wie es scheinen mag von der Außenstrecke, diese ist nach einem Fahrleitungsdiebstahl seit 2021 außer Betrieb. Um 14 Uhr war Triebwagenwechsel, alle Fahrzeuge wurden durch andere Fahrzeuge getauscht. Der Münchner Verband wird durch den Wiener E1-Triebwagen 4783 ersetzt, welcher zum einsetzen eine Runde über die Anlage drehen musste.

Tw 6166

6166 fährt zur Einstiegshaltestelle …

Tw 6166

… und kehrt von der ersten Runde zurück ins Museum. Die Strecke ist üblicherweise für den Museumsbesucher nicht zugänglich, so dass die südliche Motivgrenze meist das Tor zum Wald hin ist.

44783

Der E1 4783 an der Hst Hohenfels Mitte. Die legendären Düwag-Triebwagen wurden von einigen Herstellern in Lizenz gebaut, so entstanden bei der Simmering-Graz-Pauker AG (SGP) sowie bei den Lohner-Werken Lizenzbauten für Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Wenige E1-Triebwagen sind in Wien noch immer im Einsatz.

Tw 711 und 6166

Die Straßenbahn ist grün. Das gilt nicht nur für die Ökobilanz, im Falle Hannover und Posen auch für die Farbgebung. Der Düwag-Triebwagen 711 kam 2020 aus dem polnischen Posen nach Wehmingen, der aus Düsseldorf stammende GT8 hatte dort die Nummer 2664 und kam als Ersatz für den im Februar 2020 durch einen im Sturm umgestürzten Baum zerstörten Düsseldorfer GT6 2304 nach Wehmingen. Das Fahrzeug soll zunächst im Zustand Posen zum Einsatz kommen und zeigt damit die Form der Weiternutzung altbrauchbarer Fahrzeuge aus Deutschland in anderen, meist osteuropäischen Ländern.

Tw 6166 und 6129

Aus Hannover wurden wurden 2018 gleich zwei Stadtbahnwagen vom Typ TW 6000 übernommen – Betriebsfahrzeug ist der 6166, der 6129 ist perspektivisch als Ersatzteilspender vorgesehen.

Tw 4783 und 711

Der Wiener E1 4783 kam 2017 nach Wehmingen, die beiden ungleichen Verwandten aus Wien und Posen strahlen um die Wette.

Tw 4783

Die Drehgestellblenden und die Linienschilder in Tafelform sind die auffälligsten Merkmale der Lizenzbauten für Wien.

Parade

Parade von Fahrzeugen aus Düsseldorf, München, Hannover und Berlin. Jedes einzelne dieser Fahrzeuge repräsentiert grundlegend andere technische Konzepte. Links der klassische Düwag-Großraumtriebwagen, daneben die Lenkdreiachserkonstruktion aus München, Hannover mit dem klassischen zweiachsigen Plattformtriebwagen und rechts der vierachsige Kurzgelenktriebwagen aus dem Hause ČKD Tatra.

159 231

Nachdem bereits am 27. Mai ein Zug der Schwaiger Holzindustrie mit der Eurodual 159 231 „Zelos“ der EVB über die frühere OHE-Infrastruktur von Winsen über Soltau nach Celle fuhr, wurde heute erneut ein Holzzug der EVB in Winsen Süd beladen, welcher am Abend abfahren sollte. So wurde auf dem Rückweg aus Wehmingen südlich Winsen Position bezogen, das Wetter klarte am Nachmittag zunehmend auf. Es dauerte doch etwas länger als zunächst vermutet, bis sich der Zug in Winsen Süd in Bewegung setzte.
Bei Neu Garstedt wartete der Fotograf an der markanten Senke der L212, wobei das letzte
Foto hier bereits sieben Jahre zurückliegt und damals der sechsachsige Großdiesel deutlich klassischer war. Im Vergleich zu 2015 wurde die Kilometrierung erneuert und an dieser Stelle etwas ungünstig montiert, aber mit etwas mehr Abstand und Höhe kein wirkliches Problem. Zu einem Problem wäre beinahe ein winziger Wolkenfetzen geworden, welcher im entscheidenden Moment auf die Sonne zu zog. Die Sonne hielt, als 159 231 den Fotografen passierte. Beim Abbau der Höhe war das Motiv bereits abgeschattet – eine Frage von Sekunden, aber hier waren es die richtigen Sekunden.
So oft kommt hier kein Zug passend durch, auf der Luhebahn Winsen – Hützel gibt es seit Ende 2013 keinen planmäßigen Verkehr mehr – die Strecke beleben nur diese Spotleistungen, welcher aber oft über die DB-Strecke in Richtung Celle fahren.

159 231

In Eyendorf ist die Baumreihe ein markantes Motiv, das Bauernhaus mit den markanten Pferdeköpfen als Giebelschmuck niederdeutscher Häuser ist eher seltener Bestandteil der Fotos.

159 231

Vor Lübberstedt liegt diese weitläufige, abfallende Wiese zur SInON-Trasse, besser bekannt als OHE. Der letzte Wagen kommt gerade hinter dem Baum im Hintergrund gefahren. Derartige Zuglasten kann keine andere Hybridlok im Dieselbetrieb als die Eurodual mit ihren 2,8 MW Leistung befördern, was 3.800 PS entspricht – mehr als die meisten reinen Dieselloks leisten können.

159 231

Vor Harmelingen liegt diese Lichtung der zuvor durch tiefen Wald führenden Strecke nach Hützel. Die Sonne steht um 20.15 Uhr bereits tief, so dass die Schienenköpfe schon abgeschattet sind. In wenigen Wochen wird der hochwachsende Mais dafür sorgen, dass hier um diese Uhrzeit längst kein Foto mehr möglich sein wird.

159 231

In Hambostel wurden leere Tragwagen aufgenommen. Es hatte sich um die Sonne ein dichtes Wolkenfeld gebildet, welches kaum Aussicht auf Sonne ließ. Bei Höpenhof legten sich die Fotografen zum Abschluss noch einmal auf die Lauer, man weiß ja nie – aber mit Sonne rechnete niemand … Der Zug fuhr in Hambostel an, mühte sich sichtbar die lange Steigung hoch – während die Sonne sich langsam unter den Wolken hervorschob. Dann war sie da – und hielt! Die Fotografen richteten sich blitzartig ein, unter Volllast passiert die 159 231 die Fotografen.

Fotos in Google Earth © 2022 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben