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Juli 2012

3. Juli 2012 – Die Privaten übernehmen das Regiment
11. Juli 2012 – 1990: Vom Bf Wannsee in das Raw Schöneweide
14. Juli 2012 – T3, die zweite: Das Regenexperiment
21. Juli 2012 – 2002: Fahrzeugausstellung anlässlich 100 Jahre Berliner U-Bahn
22. Juli 2012 – V 200 007 macht keinen Dampf
23. Juli 2012 – Der erste private Fernverkehrszug erreicht Hamburg
24. Juli 2012 – Fahrzeugparaden
26. Juli 2012 – An der Unterelbebahn
27. Juli 2012 – Fahrzeugparade reloaded


Sonnabend, 14. Juli 2012 – T3, die zweite: Das Regenexperiment

T3 am Bü Friedrichstraße

Dieses Jahr feiern die Schmalspurbahnen im Harz das 125-jährige Bestehen. Über das Jahr verteilt werden zahlreiche Sonderfahrten für Fotofreunde angeboten, darunter auch am 6. Mai eine mit dem früheren T3 der NWE, dem 187 025 (bei der DR von 1949 bis 1970 VT 137 566). An diesem Tag war der Triebwagen leider schadhaft und es wurde mit dem Fuchs-Triebwagen 187 012 gefahren.
Für heute stand eine weitere Fotofahrt an, in deren Mittelpunkt
mit der Lok 105 eine Gastlok aus der Schweiz stand. Der 187 025 diente dabei als Begleitfahrzeug, mit dem die Fotografen zu den einzelnen Fotostandorten gebracht wurden. Da am gleichen Tag auch der Traditionszug zum Brocken verkehrte, gingen der HSB die Traditionswagen aus und der 187 025 bespannte zwei Personenwagen des Regelbestandes.
Dass das Wetter den Tag über sehr, sehr durchwachsen sein sollte, war mir bekannt – aber die Baustelle "T3" wollte endlich abgearbeitet sein, bisher war mein Fotobestand des Triebwagens abgesehen von einer Hallenaufnahme gleich null. Und auch bei Regenwetter kann man Fotos machen, die nicht gleich grottig aussehen. Dank moderner Digitaltechnik ist das alles im wahrsten Sinne des Wortes eine Einstellungssache.
Hier befährt der 187 025 bei strömendem Regen den Bahnübergang Friedrichstraße in Hasserode. Inzwischen haben die Bauarbeiten zum Neubau des Bü unübersehbar begonnen.

T3 in Drei Annen

Bei Drei Annen fährt hier der 187 025. Seine Fahrgäste hat der Zug im Thumkuhlental abgesetzt – die Fotografen warteten dort auf die Lok 105 mit dem Traditionszug. Eigentlich wäre ich auch Fahrgast des Zuges gewesen, doch diverse Gründe sprachen für eine Verfolgung des Zuges per Auto – nicht zuletzt das Wetter, welches Fotohalte im Gras kein Vergnügen sein lässt...

T3 im Bf Elend

187 025 verlässt mit den in Drei Annen Hohne wieder zugestiegenen Fahrgästen den Bf Elend.

105 in Sorge

Die Lok 105 der Museumsbahn Blonay-Chamby verlässt zusammen mit 99 5901 den Hp Sorge, leider verdeckte die Rauchfahne die fotogene Gemeindeverwaltung Sorge mit ihrem Uhrentürmchen.
Die Lok 105 stammt aus der gleichen Bauserie wie die HSB-Lok 99 5906 und wurde 1918 von der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe als Heeresfeldbahnlok gebaut, nach einem Einsatz bei der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld fuhr die Lok s
eit 1925 auf der SEG-Strecke Zell – Todtnau, von der auch der HSB-Triebwagen 187 012 stammt. Nach Stilllegung der Bahn kam die Lok zusammen mit der sechsachsigen Malletlok 104 in die Schweiz. Die Lok 105 ist bereits das zweite Mal Gastlok bei den Harzer Schmalspurbahnen. 

T3 in Sorge

Nach einem Mittagessen in Braunlage (die weitab der großen Tourismuspfade liegende Gegend ist leider gastronomieseitig entsprechend dünn versorgt) verfolgten wir die Rückfahrt des T3 von Benneckenstein gen Wernigerode. Bei Sorge fuhr die Harzquerbahn bis 1990 entlang des Grenzstreifens zum Westen. 22 Jahre nach Aufgabe des Grenzstreifens hat sich die Natur das Terrain zurückgeholt. Heute ist nur noch zu erahnen, dass der Hang im Hintergrund einst die Grenze zwischen zwei Welten war.
Zwischen Sorge und Elend war die Durchführung des Betriebes der Harzquerbahn bis 1989 entsprechend gut überwacht, in allen Zügen fuhren Mitarbeiter der Staatsorgane mit und passten auf, dass keine Fluchtversuche unternommen oder Fotos der Grenzanlagen gemacht wurden. Üblicherweise war fünf Kilometer vor der "Staatsgrenze West" Beginn der Sperrzone, welche nur mit entsprechender Erlaubnis betreten werden durfte. Dies war im Bereich der Harzquerbahn nicht möglich und so kam nicht nur der DDR-Bürger ohne besondere Erlaubnis in direkte Sichtweite der Staatsgrenze und der BRD, die hier so nah und doch so fern war.
Heute fällt an der Kurve nur noch der Brückenkopf der früheren Südharzeisenbahn Richtung Braunlage auf, welche hier das Gleis der Harzquerbahn kreuzte. Der Betrieb Tanne – Brunnenbachsmühle (– Braunlage) endete mit der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die Deutsche Reichsbahn riss die Brücke 1958 nach Ende des Güterverkehrs auf den im Osten gelegenen Resten der SHE ab. Vom vorhergehenden Schauer steigt Dampf von den Gleisen auf, kurzzeitig dampfte das Gleis auf gesamter Länge...

105 und T3 im Bf Elend

Im Bf Elend war für die Fotografen Umstieg vom Dampfzug in den vom 187 025 bespannten Begleitzug angesagt, der die Fotografen zum nächsten Fotohalt bringen sollte.

105 und T3 im Bf Elend

Fast hatte man den Regenguss vom Morgen vergessen, als bei Ausfahrt des 187 025 der Himmel seine Schleusen wieder öffnete. Ein kurzer Gruß zwischen den Lokmannschaften und weiter geht die Reise. Auch wenn die meisten Eisenbahnfotografen eher Schönwetterfotografen sind, so kann man auch bei Mistwetter ansprechende Fotos gestalten. Doch letztlich muss man dazu erstmal die Bereitschaft haben, bei diesem Wetter aus dem Haus zu gehen, die Cam entsprechend schützen (Regengüsse mag Technik meist gar nicht gerne...) und ein passendes Motiv mit passender Wolkenlage finden. Auch auf dieser Tour kam es durchaus vor, dass über dem Fotografen dunkle Wolken hingen, während in Motivrichtung helle, fast durchscheinende Wolken lagen. Diese Lichtverhältnisse sind dann auch mit dem besten Willen nicht mehr zu beherrschen.

99 7240 in Wernigerode, Triangel

Sonne gab es den Tag dann doch noch zu sehen (welche das geplante Motiv "T3 in der Kirchstraße" ins pralle Gegenlicht schubste – da wo man keine Sonne braucht, fand man sie...). 99 7240 hat mit dem Zug nach Nordhausen soeben die Kirchstraße verlassen und fährt gen Bf Wernigerode-Hasserode. Stramm bergauf geht es in der Straße "Hohe Warte" – die aus DDR-Zeiten stammenden Straßenleuchten stehen noch, allerdings nicht mehr so stramm, wie einst...

Fotos in Google Earth © 2012 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben