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5. Juli – Wachsendes S-Bahn Museum in Aumühle
9. Juli – 1995: Letzte Rekowageneinsätze in Schöneiche
11. Juli – Andere Perspektiven im Harz
14. Juli – Neue Fahrzeuge für die AKN
15. Juli – Die Marschbahn rockt
17. Juli – Kanal-Hopping
22. Juli – Heimkehrer und Klassiker
25. Juli – Getarnte V180 und abstrakte Züge



Mittwoch, 15. Juli 2015 – Die Marschbahn rockt

DE 2000-01

Auf der Allgäubahn sind die Umleiter alle Jahre wieder das Highlight der örtlichen Eisenbahnfotografen – für Nordlichter aber ziemlich weit weg. Doch seit letztem Jahr werden in den Sommerferien sonst via Flensburg verkehrende DB Schenker-Güterzüge aus Skandinavien für drei Wochen über Tønder umgeleitet. Diese nutzen die bis Itzehoe nicht elektrifizierten Streckenabschnitte der Marschbahn – private Verkehre werden über Ostseefährverkehre umgeleitet. So treffen sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Eisenbahnfotografen aus ganz Deutschland an der Marschbahn, um inzwischen eher außergewöhnliche Verkehre im Bild festzuhalten.
Vor gut 10 Jahren übernahm die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) im Dezember 2005 für zunächst 10 Jahre den Betrieb der Marschbahn. Zwischenzeitlich für ein Jahr verlängert, wurde der Betrieb der Marschbahn zum Dezember 2016 neu ausgeschrieben und der Wettbewerb von der Deutschen Bahn AG gewonnen. Die Loks in Form der TRAXX P160 DE ME und die Married-Pair-Wagen werden künftig von Paribus gestellt. Bis Dezember 2015 werden die Married-Pair-Wagen modernisiert und dem neuen Landesdesign angepasst – der Betreiberwechsel zur DB wird erst zum Dezember 2016 stattfinden.
Die EuroRunner der NOB werden aktuell von den Unternehmen Beacon Rail Leasing und Ascendos Rail Leasing geleast und ab Dezember 2015 für acht bis zehn Jahre zusammen mit den einst von der DR stammenden NOB-Wagen zwischen Chemnitz und Leipzig auf dem CLEX zum Einsatz kommen. Die Married-Pair-Wagen werden dagegen nach einer Modernisierung dem neuen Betreiber zur Verfügung gestellt und in den neuen Farben der nah.sh zum Einsatz kommen.
So oder so, ab Dezember 2015 wird es dieses Bild nicht mehr anzutreffen geben: DE 2000-01 mit ihrem Zug nach Westerland in Langenhorn.

233 572

Doch eigentliche Motive des Tages waren die Umleiter. 233 572 fährt mit ihrem Güterzug durch Langenhorn. Inzwischen muss man lange suchen, um vergleichbare Motive zu finden: Formsignale, möglichst im Form von Blockstellen nah beianander. Zweigleisige Hauptstrecke, Güterverkehr mit "richtigen" Loks. Eine Fotostelle mit passendem Sonnenstand und freiem Schussfeld. Und dann noch ein Bauer, der die Eisenbahnfotografen gewähren lässt. Und die vorgenannten Punkte möglichst alle zusammen.
Während der Bauer auf der Westseite der Gleise im vergangenen Jahr neugierig fragen kam, was dann da abgehen würde, kam auf der östlichen Wiese der örtliche Bauer offenbar recht schnell zum Ergebnis, dass er die Massen an Fotografen nicht dulden mag und stellte ein "Betreten verboten"-Schild auf. Davon war dieses Jahr noch nichts zu sehen, das Tor stand offen und die Fotografen bezogen eines der herausragenden Motive der Strecke.

218 389

Nördlich Niebüll verkehren keine Umleiter mehr, aber die 218-bespannten Sylt-Shuttle von DB Fernverkehr, wie hier mit 218 389 an der Zugspitze bei Lehnshallig. Heute noch wie seit Jahrzehnten selbstverständlich verkehrend, wird sich dieses Bild in wenigen Monaten grundlegend ändern. DB Fernverkehr beschafft für den Autozug nach Sylt sieben neue Loks vom Typ TRAXX DE ME und löst die bisher eingesetzten Loks der BR 218 vor den Autozügen ab.
Doch wird es zum Jahresende wohl keinen reibungslosen Übergang geben. Machte man sich zunächst nur Gedanken wegen dem geplanten Übergang von Doppeltraktion BR 218 auf Solotraktion BR 245, hat mit der Railroad Development Corporation Deutschland (RDC D)
ein Wettbewerber um den lukrativen Sylt-Shuttle-Verkehr die Bühne betreten.

232 498

Den durch DB Netz ausgeschriebenen Bieterwettbewerb um einen neuen Rahmenvertrag über 10 Jahre für die Trassen über den Hindenburgdamm hat die RDC für sich gewinnen können – die DB ging mit ihrem bisher betriebenen Sylt-Shuttle zunächst leer aus, da RDC deutlich mehr als die DB für die Trassen bot. Den zweiten Teil der Vergabe konnte die DB für sich entscheiden, da sie ihre Sylt-Shuttle-Züge um einen Triebzug der BR 628/928 erweitern will, der dann weiter in Richtung Husum oder gar Hamburg fahren wird. Durch diesen Kniff der längeren Trassenführung war die Anmeldung der DB der Bewerbung von RDC vorzuziehen.
Ergebnis ist, dass RDC maximal 15 Autotransportzüge pro Tag fahren darf, die DB wird ihr bisheriges Angebot weitgehend beibehalten können. Anfang Mai stellte RDC die geplanten Zuggarnituren der Öffentlichkeit vor, was in einem Medien-GAU endete, da die Transportwagen einfache Flachwagen waren, kein Vergleich zu den Transporteinheiten der DB. Man darf gespannt sein, wie ab Dezember die Zustellung der 628/928 an die Autozüge und die Verladung zwischen den Unternehmen organisiert wird.
232 498 mit ihrem Umleiter nach Maschen verlässt davon unbeeindruckt den Bahnhof Niebüll mit den Verladeanlagen des Sylt-Shuttles im Hintergrund.

232 230

Entgegen des zunächst prognostizierten fast durchgehenden Sonnenscheins zog es sich Nachmittags völlig zu und Regen auf. Da lohnte die Fortsetzung der Fototour nicht mehr wirklich, ein Foto der 232 230 am Bü Süderhamm nördlich Langenhorn musste aber dennoch noch sein.

Fotos in Google Earth © 2015 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben