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2. Oktober – Verordneter Waldspaziergang
11. Oktober – Verkehrshistorischer Tag 2015
14. Oktober – Rückkehr eines Klassikers
17. Oktober – Mit dem GDT auf OHE-Gleisen nach Bispingen
23. Oktober – Premierenfahrt
31. Oktober – Abschied und Neubeginn





Freitag, 2. Oktober 2015 – Verordneter Waldspaziergang

ICE1

Derzeit lacht die Sonne durchweg bei schönstem Frühherbstwetter vom Himmel, die verordnete Bewegung lädt geradewegs zu einem Waldspaziergang ein, an dessen Verlauf bei Radbruch die Hauptstrecke Hannover – Hamburg liegt – in absoluter Abgeschiedenheit lässt es sich bequem auf das warten, was da kommen mag. Alltagsgeschäft sind die ICE1, die hart auf ihr 25-jähriges Einsatzjubiläum zusteuern. Nach 25 Jahren haben die Züge bereits die eine oder andere Modernisierung über sich ergehen lassen, sind aber weiter unverzichtbares Rückgrat des DB-Fernverkehrs. In der letzten Zeit waren die Züge äußerlich oft verdreckt und beileibe kein Aushängeschild mehr für die Bahn – vergessen die Zeiten, wo das Erscheinen des IC-Experimental als Vorläufer des ICE ganze Heerscharen aus der normalen Bevölkerung an die Bahnhöfe lockte, wenn er sein Erscheinen angekündigt hatte. Immerhin scheinen aktuell die Zeiten der bös verdreckten ICE vorbei zu sein.

155 013

Man weiß nie, was einen an der Strecke erwartet. Wird Flaute im Güterverkehr herrschen, kommen nur fast einheitlich bespannte Containerzüge vorbei? Das Erscheinen der typischen Silhouette der Baureihe 155 sorgt schon einmal für Abwechslung – ist die BR 155 noch ein wichtiges Rückgrat im Güterverkehr von DB Schenker und bisher nur selten an private Eisenbahnverkehrsunternehmen verkauft, werden die bestellten und vor der Auslieferung stehenden TRAXX-Loks der BR 147 sicher auch in das Aufgabengebiet der BR 155 eindringen. 155 013 hat mit einem leeren Kaliganzzug den Hamburger Hafen verlassen.

151 112

Noch in festen Händen der BR 151 sind die Erzverkehre zu den Hütten im Harzvorland. Meist kommen Loks der BR 151 mit automatischer Kupplung zum Einsatz, eine Umstellung auf Neubauloks der BR 189 mit automatischer Kupplung wie im saarländischen Hüttenverkehr fand hier bisher noch nicht statt. 151 112 rollt mit 151 094 und dem leeren Erzzug gen Hamburger Hafen.

CLass 66

Die Hochklassigkeit und Dichte der vorbeifahrenden Züge nahm zur Freude des Fotografen weiter zu. Ab jetzt rollten die Güterzüge gen Süden auf dem meist vom metronom genutzten dritten Gleis gen Lüneburg. In bester Tarnung fährt die für HHPI fahrende 513-10 (266 037) von MRCE mit einem leeren Granulatzug vom Hamburger Hansaport gen Süden.

140 853

Die blitzsaubere 140 853 der EGP hielt die Quote der privaten Altbauelloks (es gab Zeiten da sahen Altbauelloks für den Fotografen anders aus und waren meist grün) hoch. Weitere Lokverstärkungen werden bei der EGP aktuell meist in Form der moderneren Loks der BR 151 vorgenommen, von denen die EGP neben den angemieteten Loks auch drei eigene im Bestand hat.

HKX

Die Schlagzahl hatte sich weiter erhöht und erstmals zeigte ein Signal in der Ferne für das üblicherweise südwärts befahrene mittlere Streckengleis in Fahrtrichtung Nord "Fahrt". In der Entfernung näherte sich ein MRCE-Taurus, aber nicht mit den hier sonst üblichen Containerwagen am Haken – ein verirrter HKX-Schnellzug aus Köln rollte heran, welcher üblicherweise via Osnabrück/Bremen gen Hamburg fährt. Eine Streckensperrung auf der planmäßigen Route führte den Zug mit rund 70-minütiger Verspätung über Hannover nach Hamburg.
Bestanden die HKX-Züge in den letzten Monaten meist aus vier Euro-Express-Wagen und einer Married-Pair-Garnitur der NOB, kommen aktuell bevorzugt Abteilwagen der BahnTouristikExpress GmbH (BTE) anstelle der Married-Pair-Wagen zum Einsatz. Die Freunde der klassischen Abteilwagen wird dieses freuen. Die umgebauten RDC-eigenen Wagen, welche Ende letzten Jahres mit langer Verzögerung zugelassen wurden, kommen trotz kurzzeitiger Ankündigung weiter nicht im HKX zum Einsatz, sondern werden vsl. ab Dezember 2015 im neuen Sylt-Shuttle von RDC zum Einsatz kommen, so dass im HKX diese Kompositionen wohl Dauerzustand bleiben.


ICx 9002

Nach dem Feuerwerk an Zügen, von denen hier nur ein Teil zu sehen ist, rollte von Süden leise und recht langsam eine Weißwurst heran. Da das Licht noch nicht passend stand, wollte der Fotograf sie eigentlich unfotografiert durchfahren lassen, doch glücklichweise schaute er noch genauer hin und erkannte, dass dieses weder ein ICE-T noch vergleichbares ist und stellte blitzartig die Camera passend ein.
Beim durchrollen durch den Sucher war klar, dass dieses der erst seit einer Woche im Streckennetz der DB mit eigener Kraft zu "Hochtastfahrten" fahrende ICx ist, welcher nach derzeitigem Fahrplan in etwas mehr als zwei Jahren im Dezember 2017 den planmäßigen Betrieb als Nachfolger der klassischen IC-Züge und später auch der bisherigen ICE-Züge aufnehmen soll. Die DB beabsichtigt, vom ICx in den kommenden Jahren bis zu 300 Züge zu kaufen – im Regelbetrieb wird der ICx später ICE4 heißen. Noch ist der ICx aber ein Zug aus der Zukunft, dessen innere Werte am ehesten die Techniker ansprechen werden – der Normalfahrgast wird den Zug kaum sonderlich bemerken.
Das Fahrzeug 0812 002 fährt gen Hamburg – mit den Fahrzeugnummern für den ICx wird deutlich, dass das 1968 eingeführte Nummernschema der DB ausgedient hat und durch das ab Dezember 2006 eingeführte NVR-Nummernschema nach internationalem Standard ersetzt wurde und manch saloppe Verkürzung zu Irrtümern und Missverständnissen führen kann.
Den nicht angetriebenen Kopfwagen 812 002 gibt es im Zug 9002 gleich zweimal, denn der am Zugschluss laufende Endwagen hört nach dem alten Nummernschema ebenfalls auf 812 002. Zur Unterscheidung dient die als Füllzeichen neu eingeführte Zahl zwischen alter Baureihennummer und der Länder-& Fahrzeugtypkennung. Hier in diesem Fall 0812 002.


ICx 9002

Markant an den ICx-Fahrzeugen ist, dass die Drehgestelle der nicht angetriebenen Wagen (hier 5812 002) über einen Innenrahmen verfügen. Was auf den ersten Fotos zunächst in ästhetischer Hinsicht für einen kleinen Aufschrei sorgte, relativiert sich in Form der dauerhaften Lösung auf dem Foto über diesem Foto – im Betrieb werden die Drehgestelle verkleidet sein. Bei den Messfahrten fallen die ungewohnten Innenrahmendrehgestelle allerdings schon sehr auf...

120 152

Einst stand InterCity für lange Züge, oft bis zu 14 Wagen lang. Desto mehr die ICE das frühere IC-Netz übernahmen und die InterRegio-Verkehre in das IC-Netz eingegliedert wurden, desto aufgeweichter wurden die Zugbildungen. So sind inzwischen kurze IC keine Seltenheit mehr, die 120 152 mit ihrem bunt gemischten Sechs-Wagen-Zug als Wochenend-IC 1981 nach München hat keine Mühe mit ihrem Zug.

ICE3

Der seit Ende August 2015 als ICE3 verkehrende ICE 881 kam nicht mal drei Minuten nach dem IC 1981 gefahren und überraschte den Fotografen, eigentlich war der sonst im Norden seit vielen Jahren maximal nur noch in Tagesrandzeiten verkehrende ICE3 ja Mindestziel der Fotoreihe – und wäre durch den Blockabstand fast an der Cam vorbeigefahren. Die unerwartete Vielfalt forderte wohl ihren Tribut...

BR 101

"Mehr" konnte kaum mehr kommen – die Schatten wurden aus Richtung Norden bedenklich lang, es ist Oktober und kein Sommer mehr. Das Licht für aus Richtung Süden war noch nicht rum und die Schatten würden hier auch bald ins Gleis wachsen. So beließ ich es bei einem Bild eines "ganz normalen" IC, wie er ab vsl. Ende 2017 schrittweise durch den ICE4 abgelöst werden wird. Auf immerhin 11 Wagen bringt es der IC 2310 nach Westerland, welcher aufgrund der Streckensperrung anstelle via Bremen über Hannover umgeleitet wurde und inzwischen fast zwei Stunden Verspätung hat und am Ende sein Ziel Westerland gar nicht mehr erreichen wird, sondern in Hamburg enden wird.

186 433

Die Güterzüge gen Süden befuhren noch immer das in den letzten Jahren neu gebaute dritte Streckengleis, ein Foto bei den länger und länger werdenden Schatten war dann aber noch drin, als die für METRANS fahrende und noch fast fabrikneue 186 433 von RailPool mit ihrem Containerzug gen Süden fährt. Dieser Blickwinkel wird wohl schneller als man denken kann dauerhaft zuwachsen, die Schneise für den Bau des dritten Gleises wurde wieder aufgeforstet und wird in dieser Entfernung vom Gleis ganz sicher nicht kurz gehalten.

Class 66

Von einem Hobbykollegen hörte ich, dass im nahen OHE-Bahnhof Winsen wieder Splitt umgeladen werden würde. Die Abfahrt des leeren Splittzuges war zwar erst zu inzwischen unfotogener Zeit zu erwarten, aber ein Foto des geteilten Zuges bei der Entladung war dennoch drin. Die Class 66 66005 von FPL lief derweil im Leerlauf und pumpte den ersten Zugteil mit Luft auf.

Fotos in Google Earth © 2015 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben