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7. Juli – Zuwachs im DTM Berlin
17. Juli – Deutzdiesel in Uetersen
18. Juli – Museumslinie zum Hafenmuseum
25. Juli – Mikrokosmos Skjoldenæsholm
31. Juli – Die Bahn ist grün






Sonnabend, 18. Juli 2020 – Museumslinie zum Hafenmuseum

O 405 2575

Die im Dezember 2018 (U-Bahn) bzw. 2019 (S-Bahn) eröffnete Station Elbbrücken ist derzeit von Buslinien praktisch nicht erschlossen. Lediglich einmal am Tag fährt unter der Woche um 4.49 Uhr ein Bus von der Hst Elbbrücken ab. Dass einmal eine mit historischen Bussen bediente Linie die erste Buslinie sein würde, die regelmäßig die Hst Elbbrücken bedient, hätte bis vor kurzem keiner erwartet.
Seit heute bindet die Linie 856 an Wochenenden und Feiertagen das Hafenmuseum Hamburg an die U/S-Bahnstation Elbbrücken an, die einzige Zwischenhaltestelle ist S-Bahn Veddel. Die auf die HOCHBAHN konzessionierte Linie wird vom Hamburger Omnibus Verein (HOV) im Auftrag betrieben, dieser setzt aktuell die beiden O 405-Busse 2575 (Stadtbus, Baujahr 1985) und 6502 (Schnellbus O 405 N, Baujahr 1994) auf der Linie ein – der 2575 ist dabei Stammfahrzeug.
Das 2005 erstmals geöffnete Hafenmuseum wird seit seiner Gründung schrittweise ausgebaut und soll Bestandteil des Deutschen Hafenmuseums werden, welches in den kommenden Jahren in Hamburg neu eingerichtet wird. Im September 2020 soll die Viermastbark PEKING ihren vorläufigen Liegeplatz am Schuppen 50 beziehen und wird dann sicherlich größere Mengen Besucher anziehen, die mittels der neuen Linie 856 bequem direkt zum Museum anreisen können. Hier hat der 2575 die Hst Elbbrücken verlassen, quert die Zweibrückenstraße und passiert die imposante Halle der U-Bahnhaltestelle.

O 405 2575

Markantestes Bauwerk entlang der Linienführung der 856 ist die 1926 eröffnete Freihafenelbbrücke, welche im Obergeschoss für die Aufnahme der Freihafen-U-Bahn vorbereitet wurde – ein Projekt, welches über Bauvorleistungen nicht hinaus kam. Rechts die seit 2012 nicht mehr befahrene und inzwischen zurückgebaute Trasse der Hafenbahn in den Baakenhafen.

O 405 N 6502

Die denkmalgeschützte Freihafenelbbrücke muss in absehbarer Zeit erneuert oder grundhaft instandgesetzt werden. Die ab 1914 erbaute Brücke wurde im Krieg schwer beschädigt, das Mittelteil der dreifeldrigen Brücke ist besonders baufällig.
Nach kontroversen Diskussionen in der Öffenlichkeit soll die Brücke in der bisherigen Form erhalten bleiben – aktuell gibt es zwei denkbare Varianten, welche je nach gewählter Variante auf Kosten von zwischen 250 und 300 Mio EUR geschätzt werden. Eine Variante geht von Sanierung und Weiternutzung an bisheriger Stelle aus, die andere sieht eine Verschiebung in die Gleisachse der 2018 eröffneten U-Bahnlinie U4 vor. Im Falle einer Verlängerung der U-Bahn auf den Grasbrook und weiter nach Wilhelmsburg würde die U-Bahn dann doch noch die vor 100 Jahren für die Hochbahn vorbereitete Brücke nutzen.
Der 1994 gebaute Schnellbus 6502 hat soeben die Brücke passiert, im Hintergrund die nun allmählich bis zu den Elbbrücken wachsende HafenCity. Durch die mitgebrachte Höhe wird auf dieser Aufnahme auch ein Blick in die Bauvorleistung der Freihafen-U-Bahn möglich.

O 405 N 6502

Der 6502 auf seiner zweiten und letzten Runde an der Hst S-Veddel (Westseite), hier verkehrte bereits zuvor die Linie 256 zum Hafenmuseum – an Wochenenden und Feiertagen ebenfalls nur in der Saison, diese Linie wird nun von der Linie 856 ergänzt.

= 405 N 6502

Nur die Linie 856 verkehrt direkt vor die Türen des Hafenmuseums. Hier startet der 6502 vor der Kulisse des Hafenmuseums wieder in Richtung Elbbrücken, wo der O 405 2575 die weiteren Leistungen wieder übernehmen wird.
Allen Projektbeteiligten viel Erfolg bei diesem doch recht überraschenden Projekt der Anbindung eines öffentlichen Museums mittels einer mit historischen Bussen betriebenen Buslinie und wo der die Linie befahrende Verein in seinen Beständen noch deutlich historischere Schätze hat, die auf ein zweites Leben auf der Straße warten.

Fotos in Google Earth © 2020 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben