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3. November – Klassiker feiern Jubiläen
6. November – Dänische Gäste in Bremen
10. November – Ozeanblau/beige nach Niedermarschacht
12. November – Der letzte zum Redesign nach Neumünster
16. November – Nach Nürnberg ins DB Museum und zu RUBIN






Mittwoch, 3. November 2021 – Klassiker feiern Jubiläen

101 110

Ab 1971 wurde das 1957 in den westeuropäischen Staaten eingeführte Trans-Europ-Express-Netz in Deutschland vom Intercity-Netz der Deutschen Bundesbahn ergänzt, welches in den ersten Jahren noch vom gleichen, erstklassigen Fahrzeugmaterial gefahren wurde. Der Intercity nahm am 26. September 1971 seinen Dienst auf und begründete damit den Fernreiseschnellverkehr in Deutschland, wie wir ihn heute noch kennen – und bis etwa 2026 von den Nachfolgern IC2, ICE4 bzw. den ICE-L vollständig abgelöst werden soll.
Mit je einer Lokomotive der BR 101 und einem IC-Steuerwagen gestaltete die DB Ende Oktober zwei Fahrzeuge des IC1-Parks mit Motiven zum 50. Bestehen des Intercity-Netzes.
Neu ist die Gestaltung von Loks der BR 101 im historisierenden Look nicht, die 101 112 trug in Kooperation mit der auch bei der 101 110 wieder beteiligten Modellbahnhändlervereinigung w13plus die beiden Rheingold-Gestaltungsvarianten der 1960er Jahre – ab April 2017 die kobaltblaue Variante und ab Oktober 2018 die weinrote Variante. Im August 2021 wurde die seit Herbst 2019 wieder verkehrsrote 101 112 (zusammen mit 101 119) als erste Lok ihrer Reihe zur Verschrottung nach Opladen gebracht. Hier passiert 101 110 – der die Verschrottung hoffentlich noch etwas erspart bleibt – mit IC2311 Westerland – Stuttgart die Norderelbbrücken.

101 110

Die 101 110 erhielt hälftig die Gestaltung der klassischen IC-Lok der BR 103 und auf der anderen Seite die Gestaltung einer IC2-Lok der BR 146.5/147.5, ergänzt um Darstellungen der den IC-Verkehr prägenden Loks, Wagen bzw. Triebwagen.

ICE4 9024

Der ICE4 ist Alltag auf den deutschen Schienen geworden. Aktuell sind rund 90 Triebzüge der Reihe ICE4 in verschiedenen Konstellationen in Dienst gestellt – neu ist die 13-teilige Variante und die auf 265 km/h erhöhte Höchstgeschwindigkeit, nachdem die ICE4 zunächst mit maximal 249 km/h projektiert worden waren – was später auf 250 km/h geändert und ab August 2021 auf max. 265 km/h erhöht wurde.
Die ICE4 haben den ICE1 auf den von Hamburg ausgehenden Linien zurückgedrängt, die ICE1 werden in den nächsten Jahren im Rahmen der „Lebensdauerverlängerung“ (LDV) nochmals ertüchtigt und von zwölf auf neun Mittelwagen verkürzt, sie ersetzen künftig u.a. IC1-Züge.
Der (eigentlich) komplett mit grünen Bauchstreifen gestaltete Tz 9024 erreicht als ICE770 aus Stuttgart den Bahnhof Hamburg-Altona, dessen Ersatzneubau am Diebsteich inzwischen begonnen wurde. Im Hintergrund entsteht auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs bereits der erste Bauabschnitt der neuen „Mitte Altona“, der zweite Bauabschnitt soll ab ca. 2029 auf den heutigen Gleisanlagen des Fernbahnhofs und des früheren Bahnbetriebswerks Altona entstehen.

401 086 umd Tz 9035

Bereits im Juni 2021 feierte der ICE-Verkehr bei der DB sein 30. Bestehen. Am 2. Juni 1991 nahmen die ersten ICE ihren planmäßigen Betrieb zwischen Hamburg und München auf. Damals noch in orientroter Farbgebung und als Bestandteil einer Behördenbahn und mit heute längst in Vergessenheit geratenem Reisekomfort.
Die ICE1-Triebköpfe 401 086 und 401 586 des Tz 186 wurden im Zuge des Modernisierung im Rahmen der „Lebensdauerverlängerung“ im April 2021 im Outfit von 1991 foliert und mit einer auf 30 Jahre ICE hinweisenden Beschriftung versehen. Hier fährt 401 086 in den Bahnhof Hamburg-Altona ein, der Zug wird als Sprinter-ICE1037 nach Köln bereitgestellt. Rechts sein aktueller Nachfahre in Form des ICE4-Tz 9035, welcher als ICE883 nach München Hbf bereitsteht.

401 585

Der Übergang auf die beim ICE1 ab 1998 eingeführte neue verkehrsrote Farbgebung ist am Tz 186 etwas verspielt gelöst.

401 585

Der Tz 186 hört auf den Taufnamen „Chur“ – diesen Bahnhof kann der ICE1 nicht mehr erreichen, nachdem die ICE4 den Verkehr in die Schweiz übernommen haben und die schweiztaugliche Ausstattung der 19 ICE1 mit dem 2006 in der Schweiz eingeführten Standard ETCS Level 2 Class 1 – SRS 2.2.2+ im Zuge der Hochrüstung auf den heute üblichen Standard ETCS Level 2 Baseline 3 außer Betrieb genommen wurde.
30 Jahre sind in der Regel für Schienenfahrzeuge die angenommene Lebensdauer. Der in den späten 1980er Jahren als „Reisen der Zukunft“  bestaunte Erprobungsträger, der InterCityExperimental, ist längst im Museum und auch der ICE1 inzwischen „Oldschool“.

401 556

Das war am 2. Juni 1991 noch völlig anders. Die im Abschnitt Fulda – Würzburg bereits im Mai 1988 in Betrieb genommene Neubaustrecke Hannover – Würzburg war auf ganzer Länge fertig und ausreichend ICE der ersten Generation zugelassen. Die in Altona von vielen Sehleuten erwartete Abfahrt des ICE 593 „Münchner Kindl“ nach München um 5.53 Uhr mit 401 556 an der Spitze gab den endgültigen Startschuss in das damals hochmoderne ICE-Zeitalter, in einer damals noch analogen Welt.

Parkhaus Altona

Drei Stunden sind nach der oben zu sehenden Aufnahme des einfahrenden ICE770 aus München vergangen. Auf den S-Bahngleisen herrscht Hauptverkehrszeit, auf allen vier Gleisen fahren zeitgleich Züge ein und aus. Auf Gleis 5 fährt (mit einer kleinen digitalen Zeitverschiebung) der aus einem ICE4 gebildete ICE800 aus München ein, welcher aufgrund der Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin aktuell über Stendal verkehrt, ab Salzwedel als RegionalExpress die zusätzliche Zugnummer 50800 trägt und für Nahverkehrsreisende freigegeben ist.

50 Jahre IC

Der zur Jubiläumslok 50 Jahre Intercity passende Steuerwagen wurde am 30. Oktober nach Hamburg überführt und sollte nach einem ersten Ausflug nach Stuttgart mit IC2218 wieder Hamburg-Altona erreichen. In Münster verzögerte sich die Weiterfahrt zur Untersuchung von Flachstellen am Steuerwagen um 45 Minuten, so dass der Zug Hamburg mit insgesamt 60 Minuten Verspätung erreichte. Immerhin erreichte der Zug noch Hamburg, der Park von 101 110 wurde zwei Tage vorher aufgrund zu starker Flachstellen ausgesetzt und die Premiere der Lok in Hamburg fiel ins Wasser.

50 Jahre IC Steuerwagen

Waren die früheren Farbgebungen der DB vor rund 20 Jahren im eigenen Hause noch verpönt und bei DB Regio der Einsatz der schon 1993 als künftige Museumsfahrzeuge bestimmten Triebfahrzeuge des Betriebsbestandes in den alten Farbgebungen ausdrücklich unerwünscht, hat sich das Verständnis inzwischen gründlich gewandelt und man hat keine Berührungsängste mit dem alten Design mehr.
Fotos in Google Earth © 2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben