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10. Februar – Torfbahn Himmelmoor bei Tag und Nacht
26. Februar – Drehstromdino mit neuem Leben
29. Februar – Rheinisches an der Norderelbe








Donnerstag, 29. Februar 2024 – Rheinisches an der Norderelbe

BR 490

Die Szenerie an den Norderelbbrücken verändert sich mit dem Bau der östlichen HafenCity aktuell deutlich. Die bisher mit Hochstativ freistehenden Norderelbbrücken bzw. die Freihafenelbbrücke haben jetzt Büro- oder Wohntürme im Hintergrund. Der Blick entlang der Perlenkette zu den Landungsbrücken zeigt dafür allmählich die einst erdachte Wirkung des neuen Hamburger Stadtteils auf früher für den Hafenbetrieb genutzten Flächen.
Gewandelt hat sich mit den
Jahren auch der Fahrzeugeinsatz, die BR 472/473 ist Geschichte und im Hintergrund hat die S-Bahn einen neuen Haltepunkt erhalten. Die Züge der S3 fahren seit Dezember 2023 unter der Woche am Tage planmäßig nur noch mit Langzügen aus drei Fahrzeugen. Den Langzug auf dem Foto führt der 490 025 an, einer der nur für den Gleichstrombetrieb ausgerüsteten Züge.

218 396 BEG

Kurzfristig verirrte sich die Nachricht, dass die 218 396 der Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft mbH (BEG) heute vormittag einen Marinedieselölzug aus Hemmingstedt nach Hamburg-Waltershof fahren wird – operativ passte das auch mit den Arbeitszeiten, da die HOCHBAHN heute und morgen streikt.
Die Fahrten Hemmingstedt – Hamburg-Waltershof werden von der Siegburger RBP GmbH (Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesellschaft mbH) durchgeführt, Ende Januar nutzte die RBP noch die eigene 248 051 der Bauart Vectron Dual Mode – diesen Monat kommt die angemietete 218 396 der BEG zum Einsatz. Nötig sind die Marinedieselölzüge aus Hemmingstedt, da derzeit an der Pipeline Hemmingstedt – Brunsbüttel gearbeitet wird und das Öl nach Hamburg transportiert werden muss, wo es ersatzweise auf Schiffe umgeschlagen wird.
Üblicherweise befördert die 218 396 den Aluzug von Voerde-Spellen nach Koblenz, doch ist Voerden-Spelle derzeit durch einen kapitalen Brückenschaden an der Emscherbrücke bei Dinslaken nicht auf der Schiene erreichbar und die Lok dadurch für andere Verkehre frei. Mit Abschluss der Pipelinearbeiten enden die Sonderverkehre Hemmingstedt – Hamburg-Waltershof wieder. Die Logistik der Fahrten ist ohnehin nicht einfach, da die Hochbrücke Hochdonn nur für 995 Tonnen Gesamtzuggewicht zugelassen ist und die beladenen Marinedieselölzüge in zwei Teilen zunächst nach Itzehoe gefahren werden müssen, bevor es nach Hamburg gehen kann.
Die 218 396 kam 2017 zur Brohltalbahn, nachdem die von der EVB angekaufte V200 053 im April 2014 nach einem Rahmenschaden abgestellt werden musste und sich nach der Aufgabe des Verkaufsverbots von Streckenlokomotiven der DB neue Möglichkeiten zum Ersatz ergaben. Die Lok wurde bei ihrer Aufarbeitung in den Farben der Brohltalbahn lackiert, wie sie auch die
D5 der Brohltalbahn erhalten hat – eine aus Spanien reimportierte Schmalspurversion der Reihe V160 der Bauart Henschel DHG 1200 BB, die im Brohltal analog der Reihe V160 restauriert wurde.

BR 490

Eher unfreiwillig gibt das Motiv Norderelbbrücken derzeit und bis auf weiteres auch ein Motiv der anderen Art ab. Am östlichen Zipfel der Hamburger HafenCity sollte in den kommenden Jahren der Elbtower als Abschluss- oder Eingangsbauwerk entstehen. Lange umstritten, begann der Bau schließlich, ehe die Insolvenzen des Signa-Geflechts im Herbst 2023 dem Bau ein Ende setzten. Inzwischen ist auch der einst für den Baustart benötigte Ankermieter abgesprungen, so dass der Weiterbau selbst unter einem neuen Bauherrn nicht so einfach realisierbar sein dürfte. Die Bauruine könnte den Stadteingang Hamburgs nun über einige Jahre prägen …

BR 490 Langzug

Letzte Variante des Motivs Norderelbbrücken. Auch wenn es im Vergleich zu früheren Jahren nicht mehr nur randbebaut ist wird es sich auch in den kommenden Jahren verändern. Wie die Süderelbbrücken müssen auch die Norderelbbrücken (im Fernbahnbereich) in absehbarer Zeit erneuert werden. Mit dem Neubau wird sich die Szenerie erneut verändern, ggf. rücken die Eisenbahnbrücken ein Stück nach Osten, um Baufreiheit für zwei weitere Eisenbahngleise zu schaffen, die dann auf den letzten Metern auf der Trasse der ursprünglichen Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn in den Hauptbahnhof führen würden.
Ebenso steht im Bereich der Norderelbbrücken die Sanierung oder Erneuerung der Freihafenelbbrücke an, wie auch der Neubau der U4-Elbquerung zum Moldauhafen und später weiter in Richtung Wilhelmsburg. Nichts ist so beständig wie der Wandel.


Fotos in Google Earth © 2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben