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August 2011

13. August 2011 – 1989: Anlieferung DT4 113 im Dezember 1989
15. August 2011 – 1990: Der VT 601 im Jahr 1990 bei der DR im IC-Einsatz
17. August 2011 – Statt der StadtBahn nun der SauberBus
28. August 2011 – Mit dem "Doornkaat-Express" an die Schleuse Brunsbüttel
31. August 2011 – 1998: 70 Jahre "Große Elektrisierung" der Berliner Stadtbahn






Sonntag, 28. August 2011 – Mit dem "Doornkaat-Express" an die Schleuse Brunsbüttel

VT 3.09 im Hp Eidelstedt Zentrum

Die AKN erhält die beiden bis Oktober 1993 auf der Linie A3 eingesetzten Uerdinger Schienenbusse VT 3.08 und VT 3.09 für Ausflugsfahrten betriebsbereit, 2010 wurden die beiden als "Doornkaat-Express" bekannten Triebwagen technisch überholt und neu lackiert. Ilka und ich hatten schon länger eine Tour mit dem Zug vor – die Fahrten sind allerdings fast stets über Monate hinaus ausverkauft, so dass man schon schnell sein muss, wenn man an einer Tour mit den Fahrzeugen teilnehmen will. Heute ging es mit den Uerdingern nach Itzehoe, von dort über die Stör auf die Elbe und durch die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal nach Brunsbüttel. Die Fahrkarten waren rechtzeitig gebucht, und zeitig standen wir um kurz nach 9 Uhr in Eidelstedt Zentrum, wo der Zug einige Minuten vor Plan einlief.
Der Streik der GDL lähmt die AKN seit Monaten, die letzte AKN nach Neumünster war vor einer Stunde gefahren – die nächste stand in einer Stunde an. Zweistundentakt auf einer S-Bahnmäßig ausgebauten Trasse... Immerhin konnte der AKN-Schienenbus verkehren, auch wenn sich mancher geärgert haben dürfte, dass die nächste AKN erst in einer Stunde oder noch später fährt, während die AKN Ausflugsverkehr fährt.

VT 3.08 im Bf Itzehoe

Nicht sonderlich fotogen war der Ausstiegshalt in Itzehoe – von daher ging es nach diesem Belegfoto rasch zum Hafen Itzehoe, wo die MS Germania zur Fahrt nach Brunsbüttel bereitlag.

Stör bei Heiligenstedten

Das nach dem fulminanten Frühjahr im eigentlichen Sommer nicht sehr sommerhafte Wetter hielt sich entgegen der Wetterkarte erfreulich gut, einzig eine frische Brise machte den Aufenthalt auf dem Freideck zu einer Angelegenheit für Hartgesottene oder für Finder eines windgeschützten Plätzchens. Bei Heiligenstedten hieß es für den Autoverkehr "warten" und für die Klappbrückenwärterin Arbeit.

Elbe bei Brunsbüttel

Nach dem Passieren des Stör-Sperrwerks bei Wewelsfleth ging es auf die Elbe, wo es dann auch die letzten Hartgesottenen unter Deck trieb, alternativ half auch Verstecken hinter dem Bug des Schiffes. In Sichtweite rechts bereits die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel. Auf der Elbe herrscht derweil Hochbetrieb.

Schleuseneinfahrt Brunsbüttel

Am Leuchtturm Mole 1 ging es in die kleine Doppelschleuse, welche 1895 eröffnet wurde und 1914 um die große Doppelschleuse erweitert wurde, damit die kaiserliche Marine ihre Kriegsschiffe durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Kiel fahren konnte. Links die Verkehrszentrale des Nord-Ostsee-Kanals, welche alle Schifffahrtsbewegungen auf dem Kanal überwacht.

Einfahrt Schleuse Brunsbüttel

Vergessen war die Brise auf der Elbe, die Einfahrt in die Schleusenkammer lässt sich kaum jemand entgehen. Links fährt ein Container-Feeder aus Kiel in die große Schleuse ein. Zwischen großer und kleiner Schleuse soll die fünfte Schleusenkammer entstehen, um einen möglichst störungsfreien Betrieb auch künftig sicherzustellen. Der Bau ist planfestgestellt, aber aktuell vom Bund als Eigentümer und Finanzträger aufgrund Geldmangels wieder in Frage gestellt worden. Die auf dem nicht sonderlich tragfähigen Marschboden errichteten bestehenden Schleusen sind dringend sanierungsbedürftig und der Nord-Ostsee-Kanal der meistbefahrene Kanal der Welt.

Autofähre Breslau

Ca. einen Meter tiefer geschleust, beginnt die MS Germania in Brunsbüttel das Anlegemanöver. Die Autofähre "Breslau" setzt derweil nach Brunsbüttel Süd über. Zusammen mit der Fähre "Berlin" verkehrt sie im 10-Minutentakt zwischen beiden Ortsteilen.

MS Germania

Nach vier Stunden an Bord wieder an Land. Die Germania wurde 1960 auf der Bremerhavener Schichau-Werft gebaut.

Schleuse Brunsbüttel

Blick in die große Schleusenkammer 4. Die unter zyprischer Flagge laufende "Sleipner" fährt auf dem Weg nach Gent in die Schleuse Brunsbüttel ein. Im Hintergrund passieren die beiden Brunsbütteler Autofähren den Nord-Ostsee-Kanal. Dass der Fährverkehr im dichten Schiffsverkehr nicht immer ungefährlich ist, zeigte ein Unfall des FS "Breslau" im Mai 2011, welche den maltesischen Kümo "Baccara" touchierte.

VT 3.08 im Bf Brunsbüttelkoog

Nach dem Ausflug in die Schifffahrt nun wieder gute, alte Eisenbahn. Der Uerdinger Schienenbus VT 3.08 steht im Bf Brunsbüttel zusammen mit dem VT 3.09 zur Abfahrt nach Hamburg bereit. Während der Güterverkehr auf der im Mai 1988 im Personenverkehr stillgelegten Strecke floriert, sieht man den Bahnsteiganlagen die 23 Jahre Stilllegung an – das Bahnhofsgebäude wird dabei liebevoll erhalten. Selbst die Uhr zeigt die korrekte Uhrzeit an, das Bahnhofsschild aus Bundesbahnzeiten ist verschwunden und der für diesen Teil Brunsbüttels bis 1970 gültige Name Brunsbüttelkoog wieder freigelegt.

Fotos in Google: Maps Earth © 2011 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben