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3. März – Das Ende ist nah
4. März – Mach's gut, BR 472/473!
9. März – Der Frühling naht
11. März – An der Reiherstiegschleuse und Premiere
13. März – Europäische Vielfalt rund um die Hohe Schaar
20. März – Bunte (Nacht-)Züge im Norden
24. März – Vielfalt an den Elbbrücken
27. März – Umleiterverkehre



Freitag, 11. März 2022 – An der Reiherstiegschleuse und Premiere

BR 152

Um die Reiherstiegschleuse wurde in den letzten Wochen großzügig freigeschnitten, auf allen Seiten wurden die Bäume und jeglicher Bewuchs entfernt – die letzten Bäume auf dem Areal stehen noch im Bildhintergrund. Der eigentlich schon 2019 vorgesehene Baustart  hat sich nach Planungsänderungen und der Abstimmung auf die entlang der Bahntrasse geplante Baustelle der Hafenquerspange auf Frühjahr 2023 verschoben. Die Einrichtungsarbeiten dürften eher beginnen, der Parkplatz hinter dem Fotografen ist von Installationen befreit worden und dürfte als Baustellenfeld dienen. Die Neubauarbeiten von Schleuse und Straßenbrücke sind bis Ende 2027 terminiert, parallel soll nach aktuellem Plan 2025 der Bau des dritten und letzten Bauabschnitts der A26-Ost beginnen, welcher aktuell im Planfeststellungsverfahren ist. Wie die A26-Ost verlaufen soll, ist in einer Anmiation bei YouTube zu sehen. 152 041 verlässt mit einem leeren Kaliganzzug die Hohe Schaar.

BR 186

Nach dem Besuch am Mittwoch sollte heute noch die morgendliche Motivvariante umgesetzt werden. Das Warten ist hier stets speziell – man weiß gerade bei Ausfahrt aus dem Hafen nicht, was einen erwartet. Die besten Fahrpläne helfen nicht, wenn die Realzeiten der Abfahrten nur Makulatur sind. Inmitten des unter der Woche pausenlos rauschenden Schwerlastverkehrs auf der Straße kann man Stunden warten, ohne dass ein Zug kommt. Mit einem von 186 532 bespannten Containerzug Richtung Berlin kam rund 30 Minuten nach dem Kaliganzzug noch im weichen Vormittagslicht ein weiterer Zug aus Alte Süderelbe gefahren.

BR 185

Kurzfristig wurde die Nachricht gezwitschert, dass ein Ölzug aus Kiefersfelden im Anrollen und in wenigen Minuten zu erwarten sei. Wenige Minuten später erschien die bei RheinCargo eingesetzte 185 586 der französischen Leasinggesellschaft Akiem S.A.S. mit einem Kesselwagenzug.
Das noch fehlende Frontlicht sorgt dafür, dass die Lagerhallen im Hintergrund nicht allzu dominant im Bild sind – die hier früher die Lagerhallen etwas kaschierenden Bäume sind zum Teil bereits 2019 gefällt worden und jetzt restlos verschwunden.
Wie das Motiv hier mal aussah, ist im einem Vergleich zu 2016 gut zu sehen.

BR 159

Der am Vormittag aufgezogene kräftige Wind sorgte dafür, dass die mitgebrachte Höhe zwischen den Fotos eingefahren werden musste, was im Falle von einfahrenden Zügen ein ständiges Augenmerk auf die Einfahrt erforderte, da das Wiedereinrichten der Technik etwas Zeit brauchte. Zwischenzeitlich war Besuch erschienen und ein Schlachtplan für den restlichen Nachmittag gefasst, dem Vernehmen nach war an der Hohe Schaar nichts spannendes in den Hafen mehr zu erwarten.
Kurz vor Abzug erschien doch noch das, was der Fotograf am Vormittag insgeheim erhofft hatte, aber durch die passend einfahrende 185 586 mit ihrem Ölganzzug als obsolet erschien – die markante Erscheinung einer Eurodual, der neue Charakterkopf von Stadler. Eigentlich zwei Loks, je eine vollwertige Diesel- und E-Lok, eignet sich die
unter 15 kV bis zu fast 9 MW leistende Lok für durchgehende Langläufe mit einem fahrdrahtlosen Teilstück. Selbst Unternehmen, die der nicht ganz billigen Lok bisher skeptisch gegenüberstanden, haben sich inzwischen für eine Beschaffung der Lok entschieden – diese Woche verkündete auch DB Cargo die Anmietung von sechs Loks für den Güterverkehr um Mühldorf. Im Dieselbetrieb leistet die Lok 3.800 PS bzw. 2,8 MW und damit fast allen anderen deutschen Dieselloks deutlich überlegen.
Die der schweizerischen European Loc Pool AG (ELP) gehörende und an die BSAS EisenbahnVerkehrs GmbH & Co. KG vermietete 159 208 mit ihrer markanten Beklebung erreicht den Bahnhof Hohe Schaar. 

Reiherstiegschleuse

Die Zeiten haben an der 120 Jahre alten Schleuse Spuren hinterlassen.

Reiherstiegschleuse

Auch im Bereich des Steuerhauses wurde die jahrelang ungehemmt gewachsene Vegetation entfernt.

Reiherstiegschleuse

Blick von der betriebenen Kammer der Strömungsschleuse auf die zur Entladung liegende Jy Pacific, welche aus dem brasilianischen Santos nach Hamburg gekommen war.

Reiherstiegschleuse

Baugeschichte auf Zeit.

BR 185

Zwei Stunden nach Ankunft in Hohe Schaar macht sich 185 586 mit einem Dieselganzzug wieder auf den Weg in Richtung Süden.

BR 295

Vom Travehafen hat der Fotograf einen schönen Blick zur Elbphilharmonie. 295 018 hat drei Kesselwagen dabei, die sie nach Neuhof bringt. Von der Köhlbrandbrücke war zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Abfahrt mehr möglich, so dass sich im Hafen entlang des Roßdamms ein langer Stau gebildet hatte, den die abgesehen von der Funkfernsteuerung noch praktisch originale 295 018 mit einem tiefenentspannten Lokführer auf einem frisch mit Schotter abgezogenem Gleis der Gleisgruppe Roeloffsufer gemählich rollend passiert.

BR 112

Zum Abschluss des Tages stand noch die neue Traditionslok des Werks Kiel, 218 330 auf dem Zettel. Sie sollte einen abendlichen RE8X-Sprinter von Hamburg nach Lübeck fahren. Frontlicht war nicht drin und die Strecke meist im frontalen Gegenlicht. Am Berliner Tor in der markanten Kurve mit der Erlöserkirche Borgfelde wäre ein Foto machbar, so wie hier die 112 169 mit RB11324 nach Bad Oldesloe. Was im Plan gut aussah, machte die Rechnung ohne den Wirt – denn die Sonne versinkt hier Mitte März um 16 Uhr noch innerhalb 30 Minuten hinter den Gebäuden bzw. Bäumen, auch wenn Schatten hier noch nicht zu sehen sind …

218 330

Pünktlich erschien 218 330 mit RE11444 nach Lübeck. Ozeanblau/beige Loks der BR 218 gehören wieder fast zum Alltag, rund ein dutzend Loks trägt diese in den 1970er und 1980er Jahren noch verhasste Farbgebung inzwischen wieder. In Schleswig-Holstein gehören diese Loks seit 2017 mehr oder minder regelmäßig zum Erscheinungsbild im Nah- und Fernverkehr, bisher waren es ausschließlich Leihloks anderer DB-Unternehmen oder privater Unternehmen.
Mit der seit Ende 2020 untersuchungspflichtigen 218 330 hat sich DB Regio Schleswig-Holstein in Kiel nun eine eigene in ozeanblau/beige lackierte 218 zugelegt, die auch Zeit ihres Lebens im Norden beheimatet war. Die Lok wurde im Werk Cottbus hauptuntersucht, zunächst mit einem DB AG-Keks versehen und die Loknummer – wie seit 1988 bei den Loks der BR 218 üblich – unter dem Lokführerfenster angebracht. Noch vor Werksauslieferung wurde das DB AG-Logo gegen einen Bundesbahnkeks ausgetauscht, den es in dieser Form der Lokbeschriftung nie gegeben hat. Die neue Beschriftung ist gewöhnungsbedürftig – die Farbgebung ein Zeichen, dass sich Eisenbahner auch heute mit ihrer Eisenbahn identifizieren.


Fotos in Google Earth © 2022 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben