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September 2014

2. September – Von Rehen und Zebras
5. September – Lummerland lockt
6. September – Leichenfledderung?
11. September – Straßenbahn bei Bauhaus
14. September – Kleiner Verkehrshistorischer Tag in Hamburgs Osten
19. September – Alltagskost
23. September – Zur Innotrans nach Berlin
27. September – Hoch hinaus
29. September – Kurz vor Toresschluss


Sonntag, 14. September 2014 – Kleiner Verkehrshistorischer Tag in Hamburgs Osten

ET 171 082

Am Sonntag war wieder der bundesweite Tag des offenen Denkmals. Aus diesem Anlass verkehrte der Museumszug ET/EM 171 082 zum HVV-Tarif zwischen Altona und Bergedorf und bot damit eine standesgemäße Verbindung zwischen diversen geöffneten Denkmälern. Dass der Zug nach Bergedorf fahren sollte kam sehr gelegen, da hier bisher nur vergleichsweise wenige Aufnahmen des Zuges im Bestand waren. Auch kam das heute angekündigte bewölkte Wetter zu pass, da mögliche Aufnahmen nach Bergedorf stark vom Sonnenstand abhängen. In einem partiellen Wolkenloch fährt der ET 171 082a in den Hp Rothenburgsort ein. Rechts auf dem heute von Birken bewachsenen Damm verkehrte bis 1943 die Hochbahnlinie nach Rothenburgsort.

O 305 6416

Im Osten Hamburgs waren die Wasserkunst Kaltehofe und das Maler- und Lackierermuseum mit historischen Bussen angeschlossen. Der Hamburger Omnibus Verein e. V. (HOV) setzte den O 305 Schnellbus 6416 mit Baujahr 1984 im Stundentakt zwischen der HafenCity und Kaltehofe ein. Vor der Kulisse der seit 1990 stillgelegten Filtrierbecken und dem Kraftwerk Tiefstack fährt der 6416 wieder gen HafenCity.

Schieberhäuschen

Auf der 1875-79 durch die Begradigung der Norderelbe entstandenen Elbinsel Kaltehofe entstanden zur Wasserversorgung Hamburgs mit Elbwasser erste Ablagerungsbecken  Nach der großen Hamburger Choleraepedemie von 1892 wurde mit militärischer Unterstützung die zunächst nur zögerlich verfolgte Filtrierungsanlage mit zunächst 18 Wasserbecken und den markanten Schieberhäuschen gebaut.

Wasserkunst Kaltehofe

1892 entstand für die Außenstelle des Hygienischen Instituts diese Jugendstilvilla, heute betreibt hier die Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe das Museum über die Geschichte der Wasserversorgung in Hamburg.

Wasserkunst Kaltehofe

Ohne große Worte.

Feldbahn

In der Wasserkunst Kaltehofe wurde ein umfangreiches Feldbahnnetz betrieben, um den Sand der Filtrieranlagen fahren zu können. An dieses Netz erinnert im Gelände dieser Feldbahnzug mit der Schöma-Lok 4363, gebaut 1979 und einst im Sülldorfer Wasserwerk Baursberg eingesetzt.

O 305 6416

Nach der Stilllegung des Wasserwerks 1990 blieb das Gelände rund 20 Jahre sich selbst überlassen, eine geplante Bebauung oder Umnutzung unterblieb aufgrund Bürgerprotesten bzw. der Probleme durch die nahe Industrie. 2011 wurde auf dem Gelände das von der Stadt Hamburg und Hamburg Wasser getragene Museum, Naturpark und Industriedenkmal Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe eröffnet. Zugänglich ist nur ein kleiner Teil der früheren Wasserkunst, da sich in den Jahren der Nichtnutzung die Natur ein für Flora und Fauna wertvolles Areal erobert hat. 2009 wurden hier 281 Pflanzenarten, 47 davon besonders gefährdet, und bis zu 44 Vogelarten gezählt. Der historische Schnellbus 6416 fährt entlang der naturbelassenen Anlagen gen Museum.

Büssing Präsident 14 6406

Nach einem Wechsel zum Mittleren Landweg kam die Sonne heraus und ermöglichte dieses Foto des von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) seit Mitte der 1980er Jahre museal erhaltenen Büssing Präsident 14 mit der Wagennummer 6406 bei bestem Licht.
Diese Stelle machte im November 2011 bundesweit Schlagzeilen, als die Lok V 131 der TWE, gesteuert von einem Azubi, einen Prellbock überfuhr und kopfüber auf die Straße fiel.


ET 171 082

Eigentlich hatte ich mich aus anderem Grund zum Mittleren Landweg begeben, doch machte die pralle Sonne dem ganzen erstmal einen Strich durch die Rechnung – als Nebenprodukt entstand noch diese Aufnahme des in Mittlerer Landweg einfahrenden ET 171 082a.

ET 171 082

ET 171 082a steht im Hp Rothenburgsort zur Fahrt nach Altona bereit. Die S-Bahn macht aus der Not eine Tugend und hat das Treppenhaus von Graffitikünstlern passend gestalten lassen.

O 305 6416

Beim ersten Versuch hatte es leider durch dichten Gegenverkehr nicht geklappt, den Schnellbus 6416 vor Traun's Villa abzulichten. Die alleinstehende Villa ist eine der wenigen Bauten, die 1943 den Feuersturm in Rothenburgsort überstanden haben und weit und breit der einzige alte Wohnbau in der heute industriell geprägten Gegend.

Büssing Präsident 14 6406

In den Vier- und Marschlanden scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, eine andere Welt innerhalb Hamburgs. Der 1964 gebaute VHH-Museumsbus 6406 ist auf dem Weg zum Maler- und Lackierermuseum und fährt auf dem Billwerder Billdeich an der Sankt Nikolai-Kirche vorbei seinem Ziel entgegen.

Bundesbahn

Da ist es dann auch kein Wunder, dass die gute alte Bundesbahn noch den Weg weist.

Büssing Präsident 14 6406 und ET 171 082

Beim ersten Versuch vereitelte die Sonne noch den Plan, S-Bahn und Bus zusammen aufzunehmen. Hier wäre jetzt völliges Gegenlicht. Das Motiv hatte ich nur auf Verdacht angesteuert, in Unkenntnis der Haltestelle für den historischen Bus. Der Fahrplan war auch recht eng, so dass es alles andere als sicher war, ob der Bus rechtzeitig und am richtigen Platz stehen würde. Exakt 30 Sekunden vor Zugeinfahrt hatte der 6406 die Haltestelle erreicht und das Foto wurde möglich.
Diese Szenerie kann sich 1964 genauso (abgesehen von den in der Neuzeit unvermeidlichen Farbspielen) abgespielt haben – damals waren die ET 171 mangels ausreichender Zahl an ET 170 noch oft nach Bergedorf im Einsatz und die VHH war rund 10 Jahre zuvor durch Fusion der 1905 gegründeten Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE) und den 1928 gegründeten Verkehrsbetrieben des Kreises Stormarn (VKSt) – welche bis 1952 die Südstormarnsche Kreisbahn betrieben – entstanden und hatte mit ihren Bussen die Nachfolge der Eisenbahnen angetreten.

Fotos in Google Earth © 2014 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben