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1. Juni – Das Vollstreckerkommando
4. Juni – Kleine Bahn ganz groß
12. Juni – 2000: Gotha- und Rekowageneinsatz in Jena
13. Juni – Letzte Reise für die DT2
18. Juni – Wanderdüne als Schnelltriebwagen auf der Nebenbahn
23. Juni – Der DT2 ist gegangen, der DT3 bleibt
25. Juni – Zuwachs in Skjoldenæsholm




Mittwoch, 1. Juni 2016 – Das Vollstreckerkommando

DT5 346 und DT2 788

Ziemlich genau sechs Monate sind seit dem DT2-Abschied am 28. November 2015 vergangen. Der DT2 war elf Jahre Reservefahrzeug, rund 20 Prozent der Lebensdauer der letzten Fahrzeuge. Viele Fans wuchsen in diesen elf Jahren nach und was für die älteren Fans die TU-Wagen oder die DT1 waren, waren für jüngere Fans die DT2. Technisch ohnehin völlig abweichend von klassischen Fahrzeugen, hat der DT2 in den letzten Jahren einen besonderen Nimbus erhalten.
Leider zeigte sich in den vergangenen Monaten eine Eigendynamik dieses Nimbus' und es machten Gerüchte die Runde, von manchen zu Fakten erklärt. Es würde das Fototagebuch sprengen, das alles auszuarbeiten. Bleibt zu hoffen, dass künftige Generationen nicht aufgrund irgendwo niedergeschriebener Dinge vor Rätseln stehen.
Der im Bild mit dem DT5 346 zu sehende DT2 788 war zu keiner Zeit als Museumsfahrzeug vorgesehen, auch wenn er im April 2016 nochmals kurzzeitig zu Leben erwachte und ein paar Tage im Betriebshof Barmbek weilte. Damals schaute sich der Verwerter das Fahrzeug als Referenz an und die weiteren Schritte der Zerlegung wurden entsprechend ausgearbeitet – der DT2 788 fuhr danach aus eigener Kraft nach Billstedt und wurde dort wieder – und endgültig – außer Betrieb genommen.

AL1 011 und DT2 788

Seit Ende letzter Woche hat das Finale faktisch begonnen, die 14 verbliebenen DT2 wurden zuvor an den Verwerter der AKN-VTE verkauft, welcher den DT2 auf vergleichbaren Weg den Garaus machen wird. Einziger Unterschied zu den VTE: Die Fahrzeuge werden auf der Straße angeliefert, da der Transport auf der Schiene seit einigen Jahren nicht mehr zulässig ist. Part 2 des Vollstreckerkommandos beginnt – zwei Akkuloks fahren nach Billstedt. Die AL1 011, die 2011 den ersten DT5 anlieferte, erreicht als erste Billstedt.

DT4 128 und DT2 788

Billstedt Gleis 11 ist erreicht, sogleich wird die Haltscheibe entfernt und sechs Wagen weiter deponiert. Nach dem Kuppelvorgang werden die Fahrzeuge hydraulisch notgelöst. Die zweite Akkulok wird nach Gleis 12 fahren und später in der östlichen Kehranlage an das andere Zugende setzen. Derweil passiert DT4 128 die Szenerie, welche schon die letzten abgestellten T-Wagen, TU-Wagen und DT1 sah.

AL1 011 und DT2 771, 768

Die AL1 011 rangiert die sechs abzuholenden DT2-Wagen in die östliche Kehranlage. Es sind die DT2 771, 768 und 758. Die, die am 28. November 2015 auf der Abschiedsfahrt der DT2 zum Einsatz kamen.
Der Autor des Fototagebuchs hat die Fahrt auf der hinter der AL1 zu sehenden Seite durchgeführt und das Zielband ist noch auf der letzten Position, der schwarzen Schilderung beim letztmaligen Aussetzen in Farmsen. Aber es ist letztlich der Lauf der Zeit und es hat Spaß gemacht den DT2 zu fahren – und die Geschichten um ihn herum bleiben im Kopf lebendig.


AL1 014 und DT2 758, 768 und 771, AL1 011

Die Überführung nach Barmbek zum Ausbau noch brauchbarer Teile, einschließlich der Wiederkomplettierung des zur Erhaltung ausgewählten DT2 604, fand weitgehend im Gegenlicht statt – taugliche Motive sind dabei rar. So erwartete ich die von der AL1 014 angeführte Fahrt auf der zum Abriss und Neubau anstehenden Legienbrücke.
AL1 011, DT2 771, 768 und 758, AL1 014

Die während der Abstellung dem Streckengleis zugewandte Seite war in rasend schneller Zeit besprüht. Während üblicherweise solche Fotos nicht den Weg in die Bahnfotokiste finden, gehört es hier – leider – dazu.
An der Legienstraße wurde in den letzten Jahren der Baumbewuchs komplett abgeholzt und es sieht wieder fast so aus, wie bis in die 1980er Jahre. Bis 2019 ist im freien Feld zwischen den Gleisen der Bau der in den 1960er Jahren zunächst gestrichenen Betriebswerkstatt Billstedt vorgesehen, die für die Linien U2 und U4 zuständig sein wird. Im Bereich der Hst Legienstraße wird die Waschhalle und die westliche Ausfädelung von und zu den Streckengleisen entstehen.


Legienbrücke

Vor dem Bau der neuen Betriebswerkstatt Billstedt wird die Legienbrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die frühen Spannbetonkonstruktionen der 1950er und 1960er Jahre kommen aktuell in ein Alter, wo zwischen Erhalt und Sanierung abgewogen werden muss. Im Falle der vergleichsweise wenig belasteten Legienbrücke lautet die Lösung Neubau, die gleich alte und hoch belastete Brücke im Zuge des Schiffbeker Wegs wird dagegen saniert.

Fotos in Google Earth © 2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben