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19. Januar – Letzte Reise für die DT3
20. Januar – Bleckede bei Nacht
23. Januar – Letzte Reise für die DT3, Teil II
27. Januar – Elektrisch ohne Oberleitung
28. Januar – Spontan ohne zu müssen nach Müssen






Sonnabend, 27. Januar 2024 – Elektrisch ohne Oberleitung

525 015

526 015 des Betreibers Erixx fährt in den Bf Ratzeburg ein. Nach fast 30 Jahren Abstinenz in Deutschland ist der Akkutriebwagen zurück bei den deutschen Eisenbahnen. Ende der 1980er Jahre wurden bundesweit die meisten Akkutriebwagen ausgemustert, nur in Wanne-Eickel hielten sich die ETA noch bis 1995.
Damals endeten die letzten Einsätze von Akkutriebwagen der DB, nachdem sie seit 1907 beginnend mit den
Wittfeld-Akkutriebwagen fast 90 Jahre die Triebwagenlandschaft in Deutschland geprägt hatten. Dieseltriebwagen gab es damals noch nicht – Dampftriebwagen waren seinerzeit in Konkurrenz zu den Speichertriebwagen, sie konnten sich aber nicht durchsetzen. Ab Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts versuchte die Deutsche Bundesbahn, einen Nachfolger für die Akkutriebwagen zu entwickeln, den ETLO.
Dazu führte das Bundesbahn-Zentralamt München zusammen mit der Firma BBC eine Projektstudie zur Entwicklung eines Hybridtriebwagens durch. Dieser sollte auf nichtelektrifizierten Strecken mittels Akku und unter Oberleitung betrieben werden können. Auf elektrifizierten Abschnitten sollten neben dem Fahrzeugantrieb auch die Akkus geladen werden können. Im Rahmen der Studie wurde ein Fahrzeug auf Basis des zweiteiligen Dieseltriebzuges der Baureihe 628 entwickelt. Der Triebwagenzug sollte mit Hilfe von Bleiakkus rund 500 kWh installierte Kapazität besitzen und nichtelektrifizierte Abschnitte mit 200 km Länge überbrücken können. Das baureife Konzept des Elektrischen Triebwagen mit Ladeeinrichtung aus der Oberleitung (ETLO 528) wurde 1981 mangels Wirtschaftlichkeit verworfen.


526 022

Als FLIRT Akku der Baureihe 526 (in Fortsetzung der Systematik der reinelektrischen, zweiteiligen Fahrzeuge der BR 426) ist nun im Zuge der nachhaltig angelegten Energiewirtschaft das Konzept des ETLO 528 in moderner Form zurück.
Der FLIRT Akku von Stadler (
PDF-Datenblatt) überbrückt im Gegensatz zum ETLO 528-Projekt mit 200 Kilometern „nur“ 80 Kilometer ohne Fahrdraht zuverlässig, aber kommt mit Lithium-Ionen-Batterien statt schwerer Säurebatterien aus – welche mittels Schnellladung unter Fahrdrahtspannung in 15 Minuten weitgehend aufgeladen werden können.
Alle zwei Stunden haben die Züge der Linie RE83 in Büchen 15 Minuten Aufenthalt zum Laden. Ende 2021 erreichte Stadler mit dem Prototypen bei einer Demonstrationsfahrt eine nachladefreie Fahrstrecke von 224 Kilometern.


516 022

Elektrisch ohne Oberleitung! ist der Slogan für die FLIRT Akku-Flotte, welche sich im Eigenum der Paribus Rail Portfolio III GmbH & Co. KG befindet und an die Verkehrsunternehmen (aktuell Erixx und die Nordbahn) vermietet wird. Paribus wurde im April 2020 nach einer Ausschreibung vom Aufgabenträger Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH GmbH) mit der Beschaffung beauftragt – für die Bereitstellung und Instandhaltung über 30 Jahre ist die Stadler Deutschland GmbH verantwortlich, die auch als Halter fungiert.
Die Fahrzeuge der erixx Holstein GmbH dürfen derzeit nur im Stillstand an der Fahrleitung betrieben werden, da es in der Startphase zu mehreren Vorfällen kam, wo die Fahrzeuge mit gehobenem Pantograph in stromlose Bereiche einfuhren, die Fahrleitungsanlage und sich selbst beschädigten. Die E-Inseln wären mit dieser reduzierten Betriebsform überdimensioniert, da sie kurze Fahrten mit Fahrleitungsspannung ermöglichen sollen.

Für die in die bestehende Oberleitungsanlage des Bf Büchen integrierte E-Insel Büchen wurden 28 neue Oberleitungsmaste entlang der Strecke 1150 zwischen km 160,800 und 161,537 errichtet, also rund 700 Meter Strecke elektrifiziert.


526 022

Die Triebfahrzeugführerin senkt hier den Pantographen für die bevorstehende Ausfahrt nach Lüneburg, der nordwärts fahrende Zug lädt derweil noch.

526 022

Akkuangetriebene Ausfahrt von 526 022 nach Lüneburg. Inzwischen hat auch der nordwärts fahrende Zug den Pantographen gesenkt. Rechts der noch immer ans Gleisnetz angeschlossene, aber längst aufgegebene Güterbahnhof Büchen. Das EBA hat dem Abbau des von Gleis 140 abzweigenden Anschlussgleises bereits zugestimmt.

BR 526

Für die nächste südwärts fahrende Leistung ging es nach langer Zeit wieder in die Luft. Eine Doppeltraktion der BR 526/826 passiert als RE21123 nach Lüneburg die Ortschaft Siebeneichen.

Fotos in Google Earth © 2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben