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2. Juli – Vielfalt rund um die HafenCity
3. Juli – Ameisenbär lernt bremsen
12. Juli – Santana alias Sensors4Rail wieder unterwegs
13. Juli – Sensors4Rail reloaded
19. Juli – Sensors4Rail auf neuen Pfaden
29. Juli – Pferdebahnbetrieb
30. Juli – Verkehrstag in Skjoldenæsholm




Sonnabend, 30. Juli 2022 – Verkehrstag in Skjoldenæsholm

PCC 3060

Am Sonnabend war wieder der alljährliche Verkehrstag im Juli, bei welchem ein Großteil der Museumsfahrzeuge zum Einsatz kommt. Dieses Jahr wurden zunächst die „modernen“ Fahrzeuge eingesetzt und im Laufe des Tages auf die älteren Fahrzeuge des Museums umgestellt. Das dazu nötige Rangierorchester am Vorabend zog sich lange hin, die letzten Vorbereitungen konnten erst am Sonnabendmorgen abgeschlossen werden. Dazu gehörte auch das Hervorholen des PCC-Triebwagens 3060 aus Hamburg aus Remise 3, welcher seit einiger Zeit mit technischen Problemen abgestellt ist und die grundhaft beseitigt werden müssen. Ein kurzfristiger Einsatz ohne Fahrgäste war jedoch möglich, so dass der 3060 zwei Runden durch das Museum drehen konnte – im Hintergrund der zweite Hamburger Verband aus den Wagen V6E 3657 und V7BE 4391.

BVB 213

Praktisch die gesamte Vielfalt der Meterspurtriebwagen auf einem Foto. Links Flensburg 36, in der Mitte Basel 213 und rechts Århus 3.

Triebwagen

Dreimal rot/beige Großraumwagen. Links der T3SUCS 7079, in der Mitte der PCC 3060 und rechts der V7BE 4391.

PCC 3060

Passgenau steht der 3060 in der Schleife Eilers Eg in der Sonne.

Tw 890

Der Tw 890 aus København ist inzwischen vollständig verglast, die noch im Rohbauzustand befindlichen Türen sind eingebaut und große Teile der Innenverkleidung montiert. Vor einigen Wochen erreichte u.a auch die Bestuhlung des Triebwagens wieder das Museum, sie war nach der Aufarbeitung einige Jahre in Gera eingelagert.

Triebwagen

Ein klassisches Kopenhagener Motiv. Valby Gamle Remise und davor geparkte Wagen. Aus København gibt es zahlreiche ähnliche Motive aus der damaligen Zeit. Düwag-Triebwagen hat die Remise allerdings nicht mehr erlebt, da sie 1956 nach Auflösung des alten Depots abgebaut und nach Herlev umgesetzt wurde.

Tw S1 und Tw 22

Zwei völlig unterschiedlich wirkende Triebwagen, welche aber über viele Jahrzehnte praktisch Zwillinge waren. Als bis 1902 akkubetriebene Doppelstocktriebwagen gebaut – 1915 mit verkleideten Bühnen ausgestattet – wurden 1924 die Oberdecks entfernt und die Triebwagen 1953/54 zu Schleifwagen umgebaut. Der als S2 bezeichnete Tw 22 wurde bis 2008 aufwendig wieder in den Zustand von 1924 versetzt.

Rekowagen

In ihren ersten Jahren enge Verwandte. Der links im Bild zu sehende spätere 721 040 wurde 1968 als 5105 des Typ TZ64-2 für den VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) gebaut, 1971 zum 217 304 umgezeichnet und im Dezember 1980 zum Arbeitstriebwagen 721 040 vom Typ TZA umgebaut. Der Wagen 797 vom Typ TZ70 wurde 1976 im Raw Schöneweide als Tw 35 für den VEB Nahverkehr Rostock gebaut. Während der in Rostock zuletzt als Arbeitswagen genutzte Tw 797 in Skjoldenaesholm wieder zum Triebwagen für den Fahrgastverkehr wurde, steht der 721 040 im Museum für Arbeitsdienste aller Art zur Verfügung.

721 040 und 41

Auch so manches selten im Betrieb zu sehende Omnibusexemplar erwacht zum Verkehrstag im Juli zu Leben – heute der 1933 auf einem Triangel-Chassis in KS-Hauptwerkstatt aufgebaute Wagen 41, welcher noch bis 1955 im Einsatz stand und 2003 nach Auflösung des HT-Museums zum Museum nach Skjoldenæsholm kam.

PCC 3060

Noch ist das Museum in der Hand der Nachkriegswagentypen. PCC 3060 kehrt von der letzten Runde durch das Museum zurück und passiert die Valby Langgade.

PCC 30060 und T3SUCS 7079

Der PCC-Wagen ist ein in den 1930er Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelter Großraumstraßenbahnwagen, die elektrische Ausrüstung wurde von Westinghouse entwickelt, als Fahrzeugbauer waren St. Louis Car Company und Pullman-Standard führend. Zur Vermarktung der Patente auf die neu entwickelten Bauteile wurde bereits 1934/35 die Transit Research Company (TRC) gegründet.
So entstanden nach dem 2. Weltkrieg sowohl in Westeuropa als auch in Osteuropa Wagen nach dem PCC streetcar-Prinzip. Wenige Monate nach Belgien bei La Brugeoise – welches 1946 die Lizenz von TRC erhalten hatte – wurde auch in der Tschechoslowakei der Lizenzbau aufgenommen. 1947/48 hatte das Nachfolgeunternehmen des Unternehmens Prager Waggonfabrik Ringhoffer, das Unternehmen ČKD Tatra, die offizielle Lizenz erhalten und stellte 1951 den ersten Prototypen vor. Im Hintergrund ein Düwag-GT6, welche die typische Düwag-Front mit der schrägen Frontscheibe – die vom amerikanischen PCC-Wagen abgeleitet wurde – erhielten.

V6E 3657

Eingerahmt von Fahrzeugen des deutschen Wirtschaftswuders erreicht der Hamburger Zug aus den Wagen 3657 und 4391 das Museum – die nun korrekt eingestellte schwarze 15 weist in Verbindung mit der Bauchbinde auf den mitgeführten Beiwagen mit, in welchen barzahlende Fahrgäste einsteigen müssen.

V6E 3657

Vielfalt im Museum. Der Hamburger Verband setzt aus.

Tw 2412

Ebenfalls ausgesetzt haben die Vertreter des Düwag-Gelenkwagens, wobei hier anschaulich die Unterschiede zwischen klassischer Version und der für København gebauten Variante zu sehen sind. In Zusammenhang mit der in Hamburg zu Beginn der 1970er noch immer bestehenden und lebhaften Diskussion zum Erhalt der Hamburger Straßenbahn stand damals die Übernahme der GT6 aus København zur Diskussion – mit den Wagen hätte das Hamburger Netz schnell und vergleichsweise günstig modernisiert und weiterbetrieben werden können.

S1

Begegnung an der ehem. Hst Tobaksmarken. Auch der Tw 100 wurde einst als doppelstöckiger Straßenbahntriebwagen gebaut.

S1

Durchfahrt an der Hst Flemmingsminde.

"491"

Seit einigen Jahren steht in der Schleife Eilers Eg als Wetterschutz ein hölzerner Nachbau eines Scrap-Wagens, welchen das Museum übernehmen konnte, die letzten Monate umfassend renovierte und dabei als fiktiven „Tw 491“ herrichtete.

Tw 929 und 587

Eine Eigenentwicklung der Københavns Sporveje (KS) waren die „Lundigwagen“, welche vom dänischen Architekten Ib Lunding gestaltet wurden – seine unverwechselbare Handschrift zeigen u.a. auch Bustypen aus København.
Neben der KS bestand in
København als weiteres Straßenbahnunternehmen die Nordsjællands Elektricitets- og Sporvejs Aktieselskab (NESA). Das Unternehmen wurde 1902 als Tochterunternehmen des Unternehmens De Kjøbenhavnske Sporveje (DKS) gegründet und war seit 1911 unabhängig. 1953 gab die NESA ihren Straßenbahnbetrieb zugunsten von O-Bussen auf.
Der im heute Museum erhaltene Tw 929 der NESA wurde 1934 von der KS-Hauptwerkstatt als Zweirichtungswagen für die NESA gebaut, kam nach Aufgabe des NESA-Straßenbahnbetriebs 1953 zur KS, wurde dort – für Einrichtungsbetrieb angepasst –
zum Tw 617 und noch bis zum Ende der Straßenbahn in København betrieben. Bis 2009 wurde der Tw 929 umfassend restauriert und dabei wieder als Zweirichtungswagen im NESA-Zustand hergerichtet. Nachdem einige Details der Lackierung zunächst nicht dem NESA-Vorbild entsprachen, wurde der Triebwagen die letzten Jahre noch einmal farblich überarbeitet, so dass die Lackierung jetzt dem NESA-Vorbild von 1934 entspricht. Rechts neben dem 929 der Tw 587 in der weit verbreiteten KS-Bauform des Lundingwagen, als Beiwagen der „Scrapvogn“ 1065.

Tw 261

Der Standardwagen 261 ist seit 2021 als weiterer Museumswagen fertiggestellt. Der 1907 gebaute Wagen ist im Zustand von 1927 restauriert und wird in der Regel mit dem offenen Beiwagen 1172 eingesetzt. Links ein Ford Popular 103E, der zwischen 1953 und 1959 in England gebaut wurde und von Form und Technik noch auf dem 1932 eingeführten Ford Model Y basierte – er war von Ford bewusst als einfacher und kostengünstiger Kleinwagen auf vorhandener Basis entwickelt worden und wurde rund 155.000 mal verkauft.

R4

Der Saugwagen R4 basiert auf einem ehemals Duisburger Schörling-Arbeitswagen und wurde im Kopenhagener Stil restauriert, da von den eigenen Saugtriebwagen kein Kopenhagener Exemplar erhalten blieb, sie gingen allesamt mit den Düwag-Triebwagen nach Alexandria.

Schmierwagen

Zur Kurvenschmierung wurde in den letzten Jahren ein Arbeitsgerät entwickelt, welches die Rillenschienen zunächst freipustet und dann die Schienenkopfflanken in regelmäßigen Abständen mit etwas Schmierfett benetzt. Der zur Versorgung der Druckluftanlage nötige Luftvorrat wird im 721 040, ehemals Strausberg ATw 13, mitgeführt. Zur vollständigen Fertigstellung soll noch eine feste elektrische Kupplung der Einrichtung entstehen. Für eine Schmierung der Schleife Eilers Eg vor den abendlichen Fahrten wird die Schmiereinheit an den 721 040 rangiert.

Schmierzug

In der eigentlich für den Tw 890 vorgesehenen Lücke fährt der 721 040 an der ehem. Hst Tobaksmarken nach Eilers Eg. Der 890 wurde nach technischen Problemen am Mittag ausgesetzt.

Schmierzug

Rückkehr nach getaner Arbeit. Der im Frühjahr 2022 noch (bzw. wieder) etwas gefüllte Teich ist aufgrund der anhaltenen Trockenheit wieder trocken.

Tw 567

Die im Museum zahlreich erhaltenen Standardwagen sollen nach und nach in den verschiedenen Einsatzzuständen restauriert werden. Nach dem 261 im Zustand 1924 konnte bereits 2017 der Tw 567 im Zustand von etwa 1915 weitgehend fertiggestellt werden, er befindet sich nach noch notwendigen Anpassungsarbeiten seit 2021 im regelmäßigen Museumsbetrieb. Hier im besten Abendlicht an der Hst Tobaksmarken.

Fotos in Google Earth © 2022 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben